Wildstauden
Zurückschneiden kann die Stauden, wer das unbedingt tun will oder muss, im Frühjahr. Dann, wenn sie wieder ausschießen. Aber selbst das, ist nicht notwendig. Schon mal gar nicht zwingend. Im
Grunde gilt folgende Regel: Grundsätzlich dürfen Wildstauden während und auch nach der Blüte zurück geschnitten werden. Müssen dies aber nicht. Mit dem Rückschnitt steuert man im Prinzip
lediglich die Entwicklung einer Wildstauden-Bepflanzung. Heißt, man lässt stehen, was einem gefällt. Und was nicht bzw. was versamen darf, schneidet man eben zurück. So einfach.
Laub
Wer sich wiederum an dem Anblick von Laubblättern auf dem Rasen und in den Beeten stört, der möge es im Idealfall zumindest auf einen Haufen schichten. Irgendwo im Garten. Egal wo. Selbst, wenn
es irgendeine Ecke ist. Dieses dann, bis zum Frühjahr liegen lassen. Fertig.
Jedem/r dürfte klar sein, dass es nichts Natürlicheres - im Sinne von Nährstoff-Reichhaltigkeit - gibt, als diese Form des „Verrotten Lassens“ bzw. Abgebens in die Natur, an unsere Mutter Erde.
Beseitigen, besser Ein- bzw. Umgraben, tut man das Laub dann im Mai. Nach den letzten Spätfrösten. Was der Stichtag der s.g. „Eisheiligen“ markiert. Blattlaub nämlich ist der ideale Dünger. Jenes
von Obstbäumen, Hainbuchen oder Linden verrotten sehr schnell. Können somit auf allen Stauden und Gehölzen ausgebracht werden. Eichenlaub wiederum besitzt einen hohen Gerbsäure-Anteil. Senkt
daher bei der Zersetzung den pH-Wert des Bodens. Ist somit ideal als Winterschutz für Rhododendron oder Heidelbeeren.
Kleintieren
Hier denkt vermutlich ein/e jede/r zuerst an das süße, stachelige Igelchen. Doch auch andere Kleinlebewesen überwintern in unseren Gärten. So Erdkröten, Spitzmäuse, Molche, Spinnen, Käfer, Raupen
und Falter. Man darf raten, wo sie dies zu tun pflegen? Richtig, in Laub- und Reisighaufen. Also schön liegen lassen, die Zweig- und Ästlein.
Selbstverständlich überwintern noch andere Tiere in den Gärten. Wenngleich, anderswo. So die Fledermaus. Und, wenn es Wasser gibt, Amphibien und Libellen. Und natürlich die Vögelchen.
Einen schönen Herbst wünscht, der NABU Köln
Seit 60 Jahren besteht der NABU Stadtverband als eingetragener Verein. Dieses Jubiläum wurde mit einem Naturschutzfest am 04. September 2022 auf Gut Leidenhausen
gefeiert. Neben den Kölner NABU-Mitgliedern wurden dazu auch Vertreter aus Politik und Verwaltung eingeladen, um Naturschutzthemen mit dazu zuständigen Personen ansprechen zu
können.
Der Vormittag begann um 10 Uhr mit dem Programm für die geladenen Gäste. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden, Dr. Horst Bertram, folgte ein Vortrag über die
Geschichte des ehrenamtlichen Naturschutzes von der Historikerin Dr. Heidrun Edelmann. Im Anschluss wurden Christina Wohlfahrt, Dr. Albrecht Priebe, Claus Walter und Anne-Marie Kölbach für ihre
besonderen Verdienste im Naturschutz in Köln geehrt. Die Geschäftsführerin des NABU Köln, Birgit Röttering, stellte danach die aktuellen Projekte vor.
Anschließend richteten Constanze Aengenvoort und Denise Abe von CDU und den Grünen das Wort an die interessierte Zuhörerschaft. Es folgten die Grußworte von Florian Diestelrath, Leiter der UNB, und William Wolfgramm, Kölns Umweltdezernent.
Dr. Volker Unterladstetter, Naturschutzreferent der Biostation Leverkusen-Köln, hielt ab ca. 12 Uhr einen spannenden Impulsvortrag zum Thema „Die Natur der Zukunft“ als Anstoß für die gleichnamige Podiumsdiskussion. Die Teilnehmenden Prof. Dr. Kathrin Rothenberg-Elder,(liberale jüdische Gemeinde) Dr. Joachim Bauer (Grünflächenamt Köln), Robert Schallehn (Umweltbildungzentrums), Dr. Horst Bertram und Sönke Geske (Geschäftsführer der Biostation Leverkusen-Köln) wurden von Moderator Lars Göllnitz durch eine anregende Diskussion geleitet. Dabei stellte sich immer wieder die Frage, wie eine zukunftsfähige Großstadt aussehen könnte.
Für die musikalische Untermalung sorgte die Band von Bertram Voll und Musikern der Porzer Musikschule.
Stärkung gab es am Mittag mit einem leckeren Buffet. Daraufhin folgte der öffentliche Teil der Veranstaltung, bei dem sich alle Interessent*innen an den jeweiligen Infoständen über die Arbeitskreise des NABU Köln informieren konnten. Kinder konnten an einen Stand selber Blütenbadesalz, Kräutersalz und Peeling herstellen und Erwachsene konnten ihr Vogelwissen in einem anspruchsvollen Vogelquiz testen. Das Ganze wurde mit leckerem Kaffee und selbst gebackenen Kuchen abgerundet. Also insgesamt ein sehr gelungenes NABU-Fest rund um den Naturschutz.
Fotos: Jana Romero
Der Schmetterling des Jahres 2022 ist der Kaisermantel Argynnis paphia. Dies gab der BUND bekannt, der zusammen mit der BUND NRW Naturschutzstiftung jährlich seit 2003 damit auf die Bedeutung und Bedrohung unserer Schmetterlinge aufmerksam macht. In der Begründung heißt es demnach, dass der Falter selbst aktuell noch nicht gefährdet sei, jedoch seine Lebensräume, die immer weiter schwinden. Der Kaisermantel ist auf lichte, offene Mischwälder mit genügend Blütenvielfalt (insbesondere Flockenblumen, Disteln und Skabiosen) als Nahrungsquelle für die erwachsenen Falter und Veilchen als Futterpflanze der Raupen angewiesen. Leider dominieren bei uns nach wie vor Monokulturen wie Fichtenforste gegenüber naturnahen, artenreichen Mischwäldern.
Mit einer Flügelspannweite von mehr als 6 cm ist der Kaisermantel der größte mitteleuropäische Perlmuttfalter, der durch die leuchtend orangene Farbe der Männchen seinen Namen erhielt. Weibchen sind dagegen deutlich blasser gefärbt und oft sogar bräunlich. Zum Anlocken der Weibchen besitzen die männlichen Tiere an den Vorderflügeln sogenannte Duftschuppenstreifen, mit denen sie Lockstoffe verbreiten können.
27.10.2021
Am Freitag, 22. Oktober 2021 eröffneten NABU und Stadt Köln gemeinsam den neuen Lehrpfad auf der Streuobstwiese am Hitdorfer Fährweg in Köln Langel - kurz vor der Fähre nach Hitdorf.
Insgesamt drei Schilder wurden aufgestellt, die zu verschiedenen Themen informieren:
• Blumen und Kräuter der Streuobstwiese
• Tiere der Streuobstwiese
• Streuobst und Obstsortenvielfalt
Die Schilder wurden aus dem Förderprogramm „Umweltbildung“ der Stadt Köln finanziert. Sie sind selbst gestaltet und Bilder und Texte an die Kölner Wiesen angepasst. Mit einer Größe von DIN A1 und einem schräg stehenden Gestell, passen sich die Schilder optisch der Wiese an und der Besucher kann hinüberschauen und Dargestelltes auf der Wiese direkt entdecken.
Bei der Einweihung der Schilder mit Vertretern des NABU und der Stadt Köln wurden auch den Ehrenamtlichen des NABU gedankt, die mit viel Eifer und Engagement die Wiese seit vielen Jahren pflegen und sich so in eine vorbildliche Fläche entwickeln konnte.
Von links nach rechts: Dr. Horst Bertram, Dr. Volker Unterladstetter, Hubert Sumser, Judith Grotendorst, Herr Fischer, Birgit Röttering, Dr. Joachim Bauer, Dr. Michael Lakermann, Dr. Susanne Euler-Bertram
Foto: Jana Romero
02.09.2021
Schwalben in Wohnungsnot und das, obwohl es im Volksmund heißt „Wo Schwalben wohnen, da wohnt auch das Glück!"
Dieses Jahr richten Marlies Fontes (ehrenamtliche Natuschutzbeauftragte der Stadt Köln) und die Immendorfer Bürgerin, Frau Gloria Braicks, ihren Blick öfter nach oben, wenn sie durch ihren Kölner Stadtteil Immendorf gehen, zücken oft den Fotoapparat und machen sich dabei emsig Notizen. Werden sie von neugierigen Passanten zu ihrem merkwürdigen „Hans-Kuck-in die-Luft“ Verhalten angesprochen, berichten sie bereitwillig, dass sie im bebauten Teil von Immendorf eine Schwalbenzählung durchführen - denn sie sind stolz auf ihre kleinen geflügelten Dorfmitbewohner und hoffen, dass sich diese auch weiterhin in Immendorf heimisch fühlen. Mehlschwalben und auch die wenigen noch vorkommenden Rauchschwalben sind nämlich standorttreu und glückliche Hausbesitzer von Schwalbenuntermietern wissen zu berichten, dass diese in der Regel immer wieder zu ihren alten Nestern aus dem Vorjahr zurückkehren. Oftmals erleben die Schwalben aber dann eine böse Überraschung, wenn sie nach ihren beschwerlichen bis zu 10000 km langen Rückflug aus Afrika im Frühjahr in ihr Zuhause ankommen. Die Nester sind abgeschlagen oder aber Vergrämungsmaßnahmen wie Netze, Nadeln, Flatterband oder Drähte hindern sie am Anflug zu ihren Brutplätzen und das, obwohl die Brutstätten ganzjährig durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt sind. Grund hierfür ist, dass viele Hausbesitzer den Schwalbenkot nicht am Haus dulden wollen. Ein einfaches Brett, das unterhalb der Nester befestigt wird, kann hier schnell Abhilfe schaffen, rät Marlies Fontes. Wichtig ist aber, dass das Brett mindestens einen Abstand von 60-70 cm zu dem Schwalbennest aufweist, damit die Schwalben es gut anfliegen können und Nesträuber wie die schlaue Elster das Brett nicht als Trittbrett nutzen können, um das Nest zu plündern!
Die geselligen Mehlschwalben , so wissen die Schwalbenzählerinnen zu berichten, brüten gerne in Kolonien , da sie sich gegenseitig bei der Brutpflege helfen und ihre Brut gemeinsam gegen Nesträuber verteidigen. Ihren Namen haben die flinken Mehlschwalben ihrer weißen Bauch-Unterseite zu verdanken, wodurch der Eindruck erweckt wird, als hätten sie gerade in Mehl gesessen. Sie sind Insektenfresser, ca. 80% ihrer Nahrung besteht aus Fliegen, Stechmücken und fliegenden Blattläusen, wodurch sie helfen, die Anzahl der menschlichen Plagegeister zu reduzieren. Leider sieht es auch in unserem ländlich geprägten Stadtbezirk für die fliegenden Glücksbringer schlecht aus, da sie auch hier immer seltener werden, weiß Gloria Braicks zu berichten, die seit über 40 Jahren in Immendorf lebt. Wir möchten daher gerne im Schwalbenschutz aktiv werden und das Schöne ist, dass eigentlich jeder etwas für seine Schwalben tun kann. Da in unseren zunehmend versiegelten Städten, den Schwalben das Nistmaterial ausgeht, kann man als Schwalbenfreund eine künstliche Lehmpfütze im Garten anlegen oder einfach eine flache Schale mit Ton aufstellen. Auch das große Insektensterben macht unseren Schwalben bei ihrer Jungenaufzucht sehr zu schaffen, fehlt ihnen hierfür zunehmend doch das erforderliche Futter! Aus diesem Grunde ist auch das Pflanzen von einheimischen, insektenfreundlichen Sträuchern und Stauden im Garten oder auf dem Balkon äußerst wichtig. Auch das Aufhängen von künstlichen Schwalbennestern, kann sich für die Entwicklung einer Schwalbenkolonie förderlich auswirken.
Für Marlies Fontes und Gloria Braicks sind die Schwalben denen sie helfen wollen, langfristig in Immendorf ihr Auskommen zu finden, ein Stück liebgewonnene Natur! Sind die Schwalben erst einmal verschwunden, kommen sie vielleicht nie wieder und damit geht vielleicht auch das Glück verloren, was wir und auch unsere Schwalben auch in der Zukunft nötig haben werden!
Der NABU freut sich über so viel Engagement und zeichnete mehrere Häuser in Immendorf aus.
Text: Marlies Fontes
Bild: Gloria Braicks
Die NABU Streuobstwiese in Langel/Hitdorf wurde Ende Mai/Anfang Juni nach der Mageriten-Blüte in zwei Arbeitseinsätzen (im Abstand von etwa 2 Wochen) mit dem Balkenmäher und der Sense gemäht. Etwas weniger als die Hälfte der Fläche steht und blüht noch weiter, damit die Insekten weiterhin Nahrung finden. Das Mahdgut wurde gewendet und einige Tage trocknen lassen, sodass die Samen aus den Blütenständen herausfallen und sich für nächstes Jahr aussäen konnten. Anschließend wurde der Grünschnitt von der Wiese abgeräumt, um den mageren Status der Wiese zu erhalten und um kleineren Wildpflanzen genug Licht zu kommen zu lassen. So wird auf Dauer die Artenvielfalt erhöht. Nach dieser ersten Mahd legen einige Pflanzen, wie beispielsweise Flockenblume, Storchschnabel und die wilde Möhre erst richtig los und kommen in die Blüte. Wer Interesse hat, uns bei der Wiesenpflege zu unterstützen und auch mal die Sense zu schwingen, kann sich gerne in der Geschäftsstelle (gs@nabu-koeln.de) melden. Wir freuen uns über neue Gesichter.
20.01.2020
Sonntag, 02.02.2020, 11.00 – 14.00 Uhr
Der NABU Stadtverband auch in diesem Jahr wieder einen Obstbaumschnittkurs für Interessierte an. Auf der NABU Wiese in Köln Worringen / Langel wird der Botaniker & Obstbaumexperte Hubert Sumser zeigen, wie der richtige Schnitt aussieht. Die Wiese wird seit 2016 wieder intensiver vom NABU gepflegt: Wir mähen selber mit dem natur- und insektenschonenden Balkenmäher, wir räumen das Mahdgut von der Fläche ab, was ganz wichtig für die Entwicklung der Wildpflanzen auf der Wiese ist. Das hat bereits erste Erfolge gezeigt, an vielen Stellen konnten sich bereits die Wildpflanzen etalblieren.
Auf der Wiese stehen etwa 60 verschiedene hochstämmige Obstbäume unterschiedlichen Alters, die einmal im Jahr einen Winterschnitt bekommen. Mit Holmleitern, Hochentastern & Sägen werden wir diesen Bäumen zu Leibe rücken und ihnen wieder die richtige Form geben. Neben der ökologischen Wertigkeit einer Streuobstwiese steht natürlich auch der Ertrag und der schöne Kronenaufbau im Mittelpunkt. Jeder der uns bei diesem Pflegeeinsatz unterstützen oder auch zusätzlich etwas über Obstbaumschnitt erfahren möchte, ist herzlich eingeladen. Treffpunkt: NABU-Streuobstwiese, Hitdorfer Fährweg / Alte Römerstraße in Köln Worringen, Nahe der Rheinfähre. Anmeldung unter gs@nabu-koeln.de
22.12.2019
Am 28. Dezember geht’s los: der Silvesterwahnsinn geht in die nächste Runde. Zahlreiche Menschen stehen in den Geschäften an um Raketen, Böllerbatterien und andere explodierende Chemiecocktails zu kaufen, um am großen Tag der alten Tradition zu frönen und die bösen Geister für ein gutes, nein, ein besseres neues Jahr zu verjagen. Doch halt, wer wird hier eigentlich verjagt und welche Konsequenzen zieht dies für unser Ökosystem nach sich?
Während die Menschen für eine halbe Stunde Spaß um Mitternacht an der Straße stehen und feierlich ihr gekauftes Silvestergut mit ohrenbetäubendem Lärm in die Luft jagen, werden Vögel und Wildtiere schlagartig aus ihrem Schlaf gerissen. Angst und Flucht sind die Folge von den plötzlich eintretenden akustischen und optischen ungewohnten Reizen.
Gerade bei den Kölner Vogelarten, die das Rheingebiet als Zwischenstation während ihres Vogelzugs oder als Überwinterungshabitat nutzen, beobachten Ornithologen zum Teil verheerende Szenen: leergefegte Ruheplätze, aufgeschreckte, orientierungslose oder auch vergrämte Vogelschwärme, die noch Tage danach nervös auf der Suche nach neuen Ruheplätzen herumirren.
Bei den aus dem nächtlichen Schlaf gerissenen Vogelarten führt das plötzliche Einsetzen des Feuerwerkes zu einer erheblichen Störung der Rast-‐, Schlaf-‐, Brut-‐und Überwinterungsplätze und zu fluchtartigen und panischen Verhaltensweisen. Eine emotionale Kompensation dieses Stresszustandes ist dabei nicht möglich, sodass eingesetzte Angstzustände während dieses Ereignisses bei bestimmten Vögeln gravierender wirken als physischer Schmerz und dabei extremes Leiden verursachen. Dies geschieht dabei zu einer Jahreszeit, in der die überwinternden und rastenden Vogelarten ihre Energiereserven dringend benötigen um über den Winter zu kommen. Es konnte dabei beobachtet werden, dass einige Vogelarten nach dem schreckhaften Verlassen ihres Ruheortes dabei auf über 1000m Höhe fliegen, um der Beschallung durch Lärm und Lichteffekte zu entfliehen. Die durchschnittliche Bewegungshöhe liegt dabei für gewöhnlich bei ca. 100m, was nicht nur den Verlust wertvoller und für die Winterzeit benötigter Energiereserven einfordert, sondern zugleich zu erheblicher Orientierungslosigkeit bis zum Erschöpfungszustand führen kann. Die daraus resultierenden Folgen können wir uns alle denken.
Aber nicht nur unsere Tiere leiden unter dem Einfluss der Feuerwerkskörper, auch unsere Natur wird extrem belastet. Allein in Deutschland werden jährlich ca. 5000 Tonnen Feinstaub durch Feuerwerkskörper freigesetzt: ein Chemiecocktail aus Nitraten, Chloraten, Blei, Aluminium, Schwefel und weiteren chemischen Bestandteilen, die durch Regen oder auch Schnee in unsere Gewässer und Böden gespült werden. Welche tatsächlichen Auswirkungen für unsere Natur damit einhergehen, wurde dabei bisher noch nicht erforscht. Fest steht jedoch, dass dieser Chemiecocktail -‐mit dem Geruch aus Schwefel und beißendem Rauch-‐auch unserer eigenen Gesundheit schadet und zu Atemnot, Schwindel und weiteren Symptomen führen kann.
Auch hier stellt sich eine gewisse Frage in den Vordergrund: Warum tun wir uns das an? Für eine halbe h Lärm, Lichteffekte und Spaß? Als letzter Punkt sei noch die Plastikflut zu erwähnen, die unkontrolliert mit den Feuerwerkskörpern in die Natur gelangt. Noch Wochen und Monate danach werden die kleinen Plastikhülsen auf öffentlichen Flächen und in Gärten aufgefunden. Da Plastikteile sich nur langsam in der Natur zersetzen, verunstalten sie nicht nur die Umwelt, sondern können zugleich von Tieren mit ihren eigentlichen Futterquellen verwechselt werden.
Nun wird es Zeit sich die Frage zu stellen: „Ist die Silvesterknallerei noch zeitgemäß?“ Diese Fragestellung soll dabei nicht als Spielverderber dienen, sondern uns ein Bewusstsein schaffen welche Verantwortung wir nicht nur für uns, sondern auch für unser Ökosystem tragen. Die Konsequenz daraus? Neue Möglichkeiten schaffen, um das neue Jahr einzuläuten. Die Verbannung von Silvesterknallern im Stadtinneren und ausgewiesenen Naturschutzgebieten könnte kurzfristig einen Ansatz bieten, um sowohl die Emissions-‐als auch die Lärmbelastung für unsere Tier-‐und Umwelt zu reduzieren. Gemeinden und Städte könnten ein zentrales Feuerwerk organisieren oder klare Räume zum Knallen ausweisen. Ein festes Zeitfenster zum Entzünden des Feuerwerks wäre dabei ebenso eine Möglichkeitum die Belastung durch die Pyrotechnik für unsere Umwelt zu reduzieren. Bisweilen dürfen Privatpersonen am Silvester-‐und Neujahrstag meist ganztägig feuern; ein kürzeres Zeitfenster auf eine halbeStunde um Mitternacht begrenzt könnte somit Belastungsintensität mindern. Doch um langfristig weitere ökologische Schäden zu vermeiden, würde lediglich ein Ende der Silvesterknallerei eine Besserung herbeiführen. Wohlmöglich ist jetzt der Zeitpunkt gekommen uns tatsächlich einzugestehen, dass Feuerwerkskörper nicht mehr zeitgemäß sind und wir nicht nur böse Geister damit vertreiben.
Text: Nicole Sofka
Am Samstag 18. Januar 2020 werden in Berlin wieder 10.000 Menschen von dutzenden Verbänden für eine bäuerlich-ökologischere Landwirtschaft und artgerechte Tierhaltung, für insektenfreundliche Landschaften und globale Solidarität auf die Straßen. Zum zehnten Mal schon startet das Aktionsbündniss „Meine Landwirtschaft“, zu dem u.a. NAJU und NABU, BUND, campact und viele mehr gehören, die Demo in Berlin. Erstmals wird es auch einen gemeinsamen Bus von NAJU NRW und NABU NRW zur Demo geben!
Der Bus wird am Freitagnachmittag im Süden von NRW starten (voraussichtlich 14/15 Uhr in Köln) und sich dann über Düsseldorf, das Ruhrgebiet und Münster seinen Weg nach Berlin bahnen. (Die genaue Route hängt von der Herkunft der Reisenden ab und wird bei Bedarf noch angepasst.) Wir werden dann Freitag Abend in Berlin ankommen und im Hostel übernachten, bevor wir am Samstag dann gemeinsam mit hunderten NABUs und NAJUs aus ganz Deutschland zur Demo gehen werden. Am Samstagnachmittag geht es dann nach erfolgreicher Demo wieder zurück nach NRW, sodass alle den Sonntag zu Hause verbringen können. Der Reise nach Berlin inkl. Busfahrt, Übernachtung mit Frühstück und Verpflegung auf der Demo kostet 29,- € bzw. 25,- € für NABU/ NAJU Mitglieder. Anmeldung hier: [Online Anmeldung]!
26.07.2019 Kurs: Saisonales Kochen für Kinder im Naturerlebnisgarten Finkens Garten.
Erster Termin am Samstag, den 03.08.2019 von 10:30 Uhr bis 14:30 Uhr. Friedrich-Ebert-Str. 49 50996 Köln Rodenkirchen - Treffpunkt an den Gebäuden mitten im Garten.
Im Sommer startet eine neue Veranstaltungsreihe in Finkens Garten: Dort werden vor Ort Früchte, Gemüse und Kräuter geerntet und anschließend eine Mahlzeit zubereitet. Die Kinder können riechen, schmecken, kochen und schließlich zusammen essen. Ziel ist - gerade Kindern – spielerisch zu vermitteln, dass Grundnahrungsmittel nicht „essfertig“ im Supermarkt wachsen, sondern dass ihre Reife von den Jahreszeiten der Natur abhängig ist. Weitere Termine sind für den Herbst und Winter geplant. Empfohlen für Kinder von sechs bis neun Jahren. Kosten: 4 Euro Eine Anmeldung unter jenny.herling ist erforderlich. Die Teilnehmerzahl ist auf 12 Kinder begrenzt.
18.07.2019 Rund 700 Fußballfelder - so groß ist die Gesamtfläche der 55 städtischen Friedhöfe. Weil wegen zunehmender Urnenbestattung weniger Platz für Gräber verwendet wird, will die Stadt Köln wegen der künftigen Flächennutzung ein neues Konzept aufstellen. Die Öffentlichkeitsbefragung ist am 10.07. beendet worden, nun erfolgt die Auswertung und Dokumentation, anschließend die Entscheidung in den städtischen Ausschüssen und im Rat. Der NABU Stadtverband Köln hat schon frühzeitig seine Vorstellungen dazu dem verantwortlichen Grünflächenamt vorgelegt.
Unser Ziel ist es, den Artenreichtum von Flora und Fauna zu erhalten und auch auszubauen. Die Friedhöfe sind für viele Tiere ein geschützter, wichtiger Lebensraum.
Was wir noch getan haben:
Bei einer Podiumsdiskussion im Rathaus hat NABU-Vertreter Achim Kemper einem großen Publikum gegenüber und den Fachleuten der Stadtverwaltung die Dringlichkeit verdeutlicht, die Friedhöfe als überaus wichtige ökologische Trittsteine anzuerkennen. Auch wenn viele Friedhöfe nicht so groß sind wie der Südfriedhof oder Melaten, so bilden sie alle ein Netz an Lebensräumen. Achim Kemper bekam ein großes positives Echo für unsere Vorschläge. Manfred Kaune, Leiter des Grünflächenamtes, erklärte im Gespräch (Foto) mit Achim Kemper, die Stadt sehe die NABU-Forderungen mit großem Wohlwollen.
Besonders die Idee, Schmetterlings-Gärten anzulegen, gefiel dem Publikum ebenso wie der Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die ja auch Schirmherrin unseres aktuellen Fotowettbewerbs „Zeit der Schmetterlinge“ ist. Das alles lässt also hoffen. Unabhängig davon wird der NABU den weiteren Prozess der Entscheidungsfindung aufmerksam begleiten.
Achim Kemper und Claus Walter (NABU-Experte für die Friedhöfe) haben vor und während der Bürgerbeteiligung verschiedene Friedhofs-Führungen veranstaltet. Die Resonanz war eigentlich immer gleich: viele Menschen wissen zwar um die reichhaltige Fauna dort, sind aber dann doch erstaunt, was da alles kreucht und fleucht. Gerade die bodenbrütenden Vogelarten schätzen die Friedhöfe, weil dort kaum Hunde durchs Unterholz flitzen und sie von ihren Nestern vertreiben. Das soll auch so bleiben, meinen wir.
Auf Initiative der Genossenschaft Kölner Friedhofsgärtner hat der NABU Ende Juni im Rahmen der Kölner Friedhofswoche auch Kindern den Friedhof als wichtigen Lebensraum für Wildbienen nähergebracht. Claus Walter, die stellvertr. Vorsitzende Claudia Trunk, weitere fleißige NABU-Aktive und Lutz Pakendorf (Geschäftsführer Genossenschaft Kölner Friedhofsgärtner) zeigten den Kindern u.a., wie man Wildbienen-Nisthilfen bauen kann.
Dass man Grabstätten auch anders gestalten kann, zeigt die Genossenschaft mit ihren „Bestattungsgärten“. Vor zehn Jahren haben die Gärtner angefangen, innovative Gräberfelder anzulegen. Der NABU hat dazu gerne Tipps und Anregungen gegeben. Dabei werden auch heimische Wildkräuter bzw. Wiesenblumen angesiedelt, die einen blütenreichen Anblick bieten und zugleich als Nahrungspflanzen für Insekten dienen (siehe Foto). Ein Bestattungs-Angebot, das immer mehr genutzt werde, wie die Genossenschaft berichtet. Wir vom NABU begrüßen diese Projekte. Ökologie und Bestattungskultur passen gut und vor allem würdevoll zueinander.
Text: th / Bilder: Kölner Friedhofsgärtner eG und th
Weitere Infos zu den Bestattungsgärten finden Sie hier: https://www.bestattungsgaerten.de/Naturwiese.html
10.06.2019 Am 12. Juni startet der Online-Dialog (Öffentlichkeitsbefragung) der Stadt Köln zum Projekt "Kulturraum Kölner Friedhöfe 2025" über eine zukünftige erweiterte Nutzung der Kölner Friedhöfe.Der Online-Dialog steht unter dem Motto: „Friedhof für Alle!“ und ist auf der Website der Stadt Köln bereits ins Netz gestellt worden:
https://www.mitwirkungsportal-koeln.de/
Durch ihr vielfältiges Mosaik aus alten Bäumen, Hecken, Sträuchern und Wiesen sind einige Kölner Friedhöfe Bereiche mit einer hohen Artenvielfalt. Außerdem profitieren störempfindliche Wildtiere im Moment noch von der primären Funktion der Friedhöfe als Bestattungsorte und den damit verbundenen Verhaltensregeln. Anders als in den Parks werden zum Beispiel auf den Friedhöfen in Bodennähe brütende Vögel nicht von freilaufenden Hunden gestört, brütende Eulen und Greifvögel werden nicht durch Jogger beunruhigt, und besonders nachts haben alle Wildtiere tatsächlich ihre Ruhe.
Wer tiefer in das Thema einsteigen möchte, kann sich auf der Website der Stadt Köln umfassend informieren:
Die Stadt Köln erwartet bis 2040 einen weiteren Bevölkerungszuwachs von rund 20 %. Das sind mal eben 2 weitere Großstädte von jeweils 100.000 Einwohnern, die auf der vorhandenen Stadtfläche untergebracht werden wollen. Vor diesem Hintergrund schaut man in der Stadtverwaltung aufgrund der gesunkenen Nachfrage nach Sargbestattungen zunehmend auch auf die Flächen der Kölner Friedhöfe.
Bei "Kulturraum Kölner Friedhöfe 2025" handelt es sich um das erste Bürgerbeteiligungsprojekt nach dem neuen Kölner Partizipations-Konzept. Im Rahmen des Projekts wird diskutiert, ob und in welchem Umfang die Friedhöfe als Freizeitfläche für Sport oder Kultur etc. nutzbar sind. In mehreren Stadtteilen haben bereits themenbezogene Treffen stattgefunden, unter anderem mit Schülergruppen, Senioren, Kirchenvertretern, Künstlern und Naturschützern. Auch Anwohner von Friedhöfen wurden schon zur Diskussion eingeladen.
Die aktive Phase des Online-Dialogs ist für den Zeitraum vom 12. Juni bis 10. Juli vorgesehen.
Ab Herbst soll schließlich die Analyse der Bürgervorschläge und die Ausarbeitung des Endkonzepts erfolgen. Die letztliche Entscheidung liegt jedoch beim Ausschuss für Umwelt und Grün, der am Jahresende einen Beschluss fassen soll.
Der bisherige Konzeptentwurf für den "Kulturraum Kölner Friedhöfe 2025" ist im Internet eingestellt:
Text: Claus Walter
04.06.2019 Die Stadt Köln stellt im rechtsrheinischen Grüngürtel zwei ehemalige Ackerflächen als Gartenland für die Bewohner der angrenzenden Stadtteile zur Verfügung.
Nähere Informationen dazu von der Stadtverwaltung:
Das Grünflächenamt beauftragte einen Gartenbetrieb mit der ersten Bepflanzung der Flächen. Anschließend wurde die Fläche in ca. 60m2 große Parzellen aufgeteilt und zur weiteren Nutzung an interessierte Anwohner vergeben. Nach diesem ersten Entwicklungsschritt sollen aus den kleinen Nutzgartenparzellen etwas größere Stadtgärten entstehen, für die dann ein geringes Pachtentgelt von den Nutzern zu zahlen ist.
Dem NABU wird eine ca. 300m2 große Fläche an der Olpener Straße zur Verfügung gestellt, die nicht vom Gartenbetrieb bepflanzt wurde und die wir als naturnahe Gartenfläche gestalten wollen.
Die Fläche befindet sich am Südende der Merheimer Heide im Stadtteil Höhenberg.
Wir möchten eine Arbeitsgruppe etablieren, die die Gestaltung der Fläche plant und später die gärtnerische Betreuung übernimmt.
Wer an diesem Projekt interessiert ist, wird gebeten, sich per Mail bei der Geschäftsstelle zu melden. Wir wollen möglichst kurzfristig mit der Planung unseres Naturgartens beginnen. Im Juni soll ein erstes Planungstreffen stattfinden.
Kontakte: Horst Bertram, Andreas Witt
04.06.2019 Nun schon im dritten Jahr blüht die Aachener Wiese in voller Pracht. Die Ansaatfläche, die in Kooperation mit der Stadt Köln im Jahre 2016 angelegt wurde, entwickelt sich prächtig und zeigt neben dem weißen Blütenmeer der Margeriten auch verschiedene andere bunte Wiesenblumen, wie z.B. Wiesen-Salbei, Wiesen-Bocksbart, rote Lichtnelke, weiße Lichtnelke, nickendes Leinkraut, Acker-Witwenblume usw. Diese Wiese mäht das NABU-Pflegeteam zweimal jährlich mit dem Balkenmäher, wobei besonders blütenreiche und magere Teilflächen als Rückzugsraum für Insekten von der Mahd ausgenommen werden. Den Kräutern hat der Extremsommer 2018 nicht geschadet, ganz im Gegenteil: So hat der Natternkopf die Gunst der Extreme genutzt und unzählige Nachkommen produziert und wird sich in den nächsten Wochen in seiner blauen Pracht zeigen.
Text & Fotos: Volker Unterladstetter & Birgit Röttering
Am Donnerstag und Freitag, den 30. und 31. Mai 2019 um 20.00 Uhr, wird im Theater im Bauturm (Aachener Str. 24, Nähe Rudolfplatz) zum letzten Mal "Der 7. Kontinent - Reise zur größten Mülldeponie der Erde", ein Stück über die Vermüllung der Ozeane mit Plastik, aufgeführt. Der NABU ist mit einem Infostand im Foyer zum Thema Plastikmüll im Meer mit dabei.
Für das Stück wurde ein Team in die Mitte des Pazifik geschickt, um am verschmutztesten Strand der Welt, einem abgelegenen Strand auf Hawaii am Rande des großen Müllstrudels im Pazifik, zu
recherchieren. Man sieht jede Menge Videos von dieser Reise im Stück. Aus dem dort gesammeltem Plastikmüll hat Michael Pietsch, momentan einer der renommiertesten Puppenbauer und Puppenspieler
des deutschen Theaters, die Puppe eines Albatroskükens gebaut, die einer der Protagonisten des Stücks ist (im Stück wird auch ein Video u.a. einer Albatroskolonie gezeigt). Unter der Regie
von Jan-Christoph Gockel, der sonst an den großen deutschen Bühnen inszeniert und nun Hausregisseur an den Münchener Kammerspielen wird, ist ein Abend entstanden, der trotz des ernsten Themas
nicht nur sehr unterhaltsam, sonsern stellenweise auch sehr lustig ist! Weitere Infos unter:
http://www.theater-im-bauturm.de/programm/der-siebte-kontinent-reise-zur-groessten-muelldeponie-der-erde/
Seit 2005 begleitet der NABU mit dem Projekt „Willkommen Wolf“ erfolgreich die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland. Um Sorgen und Ängste in der Bevölkerung abzubauen und um mehr Akzeptanz für den großen Beutegreifer zu erreichen, hat der NABU den 30. April zum „Tag des Wolfes“ ausgerufen. Im Kölner Zoo wurde der Wolfstag am 1. Mai begangen.
Susanne Roer, Claudia Trunk vom NABU Stadtverband – beide als Wolfsmultiplikatorinnen ausgebildet – und Thea Wittekind, Praktikantin beim NABU Köln, informierten gemeinsam mit Dennis Brockmann, der sich im Landesprojekt „Der Wolf macht Schule“ für den Wolf einsetzt, an einem NABU-Stand rund um das Thema Wolf.
Ein wichtiger Aspekt bei der Aufklärungsarbeit ist es, die Besucher in Kenntnis darüber zu setzen, dass die nun in Deutschland lebenden Wölfe nicht angesiedelt wurden, sondern dass sie sich nach über 150 Jahren selbst – ohne menschliche Hilfe – ihren Lebensraum zurückerobert haben.
Warum können Wölfe als die größten Beutegreifern hierzulande eine so wichtige Rolle im Ökosystem spielen? Wölfe sind Gegenspieler zu den großen Pflanzenfressern wie Rehen, Wildschweinen oder Hirschen und verhindern, dass sich Rehe und Rotwild zu stark vermehren. Außerdem regulieren die Wölfe den Gesundheitszustand der Beutetierpopulationen, da sie vermehrt kranke und schwache Tiere jagen. Die natürliche Minimierung des Wildes sowie das neu erlernte Verhalten der Waldtiere in Bezug auf den Wolf verärgern allerdings viele Jäger.
Nordrhein-Westfalen, bisher als Wolfserwartungsland tituliert, hat nun selbst durchziehende Einzeltiere zu vermerken. Bis September 2018 gab es 40 Wolfsnachweise, die mit Hilfe genetischer Tests, mit Wildkameras oder über Todfunde nachgewiesen werden konnten. Im Kreis Wesel und in der Senne sind zwei weibliche Tiere sesshaft geworden. Diese beiden Gebiete sind seit Oktober 2018 als Wolfsgebiete ausgezeichnet worden und das Land NRW muss nun vorbeugende Maßnahmen zum Herdenschutz fördern. Etablierte Schutzmaßnahmen sind z.B. das Aufstellen von Elektrozäune sowie das Einsetzen von Herdenschutzhunden, etwa dem französischen Pyrenäenhund. Diese Hunde erhalten eine besondere Ausbildung und beschützen die Herde effektiv gegen Eindringlinge wie den Wolf.
Damit auch die Kinder am Wolfstag auf ihre Kosten kamen, wurden am NABU-Stand sog. Trittsiegel – also Abdrücke der Wolfspfoten – aus Mörtel hergestellt. Hierzu wurden Stempel der Vorder- und Hinterpfoten in nassen Sand gedrückt und die Vertiefungen dann mit Mörtel ausgegossen. Nachdem der Mörtel erhärtet war, konnte der Abdruck aus dem Sand gehoben und ausgeklopft werden. Ganz nebenbei lernten die Kinder bei diesem praktischen Teil, dass sich die Wolfspfoten anhand der Größe unterscheiden und dass der Wolf einen energiesparenden „Schnürgang“ hat, indem er mit den kleineren Hinterpfoten in die größeren Vorderpfoten derselben Körperseite tritt – übrigens ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zum Hund! Nach einem erlebnisreichen Tag im Zoo holten sich die Kinder dann am Abend voller Freude ihre selbst angefertigten Wolfsabdrücke am Stand ab.
Text und Fotos: Claudia Trunk, NABU Stadtverband Köln
11.09.2018: "Der NABU Stadtverband Köln war am vorletzten Wochenende gleich an drei verschiedenen Orten mit einem Infostand vertreten. Am Samstag war der Arbeitskreis Umweltbildung auf dem Klimastraßenfest in Nippes. Dabei warben die Mitglieder des AK Umweltbildung für den Erhalt von Streuobstwiesen und den Kauf regional angebauter Äpfel. Kinder konnten an einem kleinen Tisch Bilder von Tieren ausmalen und auf eine Streuobstwiese kleben. Dabei wurde deutlich, wie artenreich die Streuobstwiese ist: Siebenschläfer, Zwergfledermäuse, Gartenbaumläufer und Kreuzspinnen fanden einen Platz auf dem großen Bild der Streuobstwiese (siehe Foto). Die indirekten Emissionen, die aus dem Transport eines Kilogramms Äpfel resultieren verdeutlichten Sandsäcke: Während ein Transport per LKW aus Nordfrankreich „nur“ CO2-Emissionen von 110 g verursacht, kommt das gleiche Kilo Äpfel, wenn es aus Chile importiert wird auf die stolze Zahl von 12.300 g CO2 (12,3 kg). Viele anregende Gespräche auf dem Klimastraßenfest zeigten, dass das Thema der regionalen Lebensmittel ernst genommen wird.
Am Sonntag war der NABU dann auf dem Ehrenamtstag der Stadt Köln auf dem Heumarkt zu finden. Neben allgemeinen Infos zu den Arbeiten und den Projekten des NABU konnten sich Besucher ganz speziell zu Fledermäusen, Mauersegler und Wildbienen informieren. Neben Nisthilfen für Mauersegler und Wildbienen hatte der NABU auch ein Quiz zu den Arten vorbereitet und kundige Besucher versuchten sich an den doch nicht so leichten Fragen. Nach der Begrüßung von Frau Reker auf der großen Bühne auf dem Heumarkt wurde der Ehrenamtspreis der Stadt Köln 2018 verliehen, u.a. an den Naturkundler Manfred Hebborn. Wir gratulieren ganz herzlich."
03.05.2019 Den Schmetterlingen helfen, in Köln zu überleben - das ist der Sinn einer Kampagne, die der NABU Stadtverband Köln jetzt startet. Kölner Bürgerinnen und Bürger sollen gezielt informiert und angeregt werden, Gärten und Balkone so zu bepflanzen, dass Schmetterlinge ebenso wie Bienen und andere Insekten mehr Nektar in der Stadt finden.
„Wir verzeichnen seit Jahren einen dramatischen Rückgang vieler Schmetterlingsarten“, so Horst Bertram, Vorsitzender des NABU Köln, „und wir wissen, dass eine Hauptursache in der Landwirtschaft liegt. Aber wir können nicht nur auf das schauen, was vor den Toren der Stadt geschieht, wir müssen auch innerhalb Kölns reagieren.“ Unterstützt wird diese Aktion vom Umweltamt der Stadt Köln und der NABU-Naturschutzstation Leverkusen-Köln.
Ab Mitte Juni findet begleitend ein großer Fotowettbewerb statt, bei dem Kölnerinnen und Kölner ihre schönsten Fotos von Schmetterlingen aus der Region einreichen können. Die drei schönsten Fotos werden von einer Jury prämiert und in dem neuen Naturkalender für 2020 des Umweltamtes der Stadt Köln veröffentlicht. Neben vielerlei Erfahrungen mit der Welt der Schmetterlinge gibt es Sach- und Geldpreise zu gewinnen. Schirmherrin des Wettbewerbs ist Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker.
Das Projekt:
Das Kölner Projekt unterstützt und begleitet die vom NABU-NRW durchgeführte landesweite Zählaktion
„Zeit der Schmetterlinge“.
Der Fotowettbewerb findet parallel zur Zählaktion statt (15.06. bis 15.07.). Vorher und währenddessen werden mit unterschiedlichen Partnern Info-Veranstaltungen durchgeführt. Das Ziel: den Bürgern dieser Stadt einfache Handreichungen anbieten, wie sie selbst auch mit wenig Mitteln etwas für Schmetterlinge (und andere Insekten) tun können, ob im Garten oder auf dem Balkon. Und ihnen die kleinen und großen Geheimnisse dieser zauberhaften Tiere erklären.
Auch Schulen und Kitas können mitmachen. Der NABU-Landesverband schickt ab sofort allen interessierten Schulen und Kitas gratis Info-Material samt geeignetem Saatgut (für insektenfreundliche Pflanzen). Infos dazu im Internet: ww.schmetterlingszeit.de
Text: th, Bilder Anne-Marie Kölbach
Die ersten Besucher der neuen Insektenwand auf der NABU Obstwiese in Worringen-Langel waren am Wochenende bei kühlen Temperaturen, aber strahlendem Sonnenschein zu beobachten. Auch der extra angelegte Sandhügel wurde gut angenommen. Zu sehen waren hauptsächlich die Rostroten Mauerbienen (Osmia bicornis). Die Weibchen der Mauerbiene mit dem rötlich braungelben Rücken legen in die Öffnungen der Eichenklötze ihre Brutzellen ab. Eine Zelle wird mit einer Mischung aus Pollen und Nektar gefüllt, bevor ein Ei direkt auf den Futtervorrat abgelegt und die Zelle verschlossen wird. Hierdrin entwickeln sich die Larven bis August zu erwachsenen Bienen, bleiben aber in diesem Zustand noch bis zum nächsten Frühjahr in der Nisthöhle und nagen sich dann nach draußen. Der männliche Nachwuchs schlüpft zuerst – wenn die Weibchen kommen, warten die Männchen bereits zu Paarung und der Zyklus beginnt erneut. Die blühende Obstwiese bietet reichlich Nektar & Pollen für das Insekt des Jahres 2019.
Text u. Bild: Birgit Röttering
Im Rahmen des vom Umweltministerium finanzierte „Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW“ des NABU Landesverbandes wurde im Herbst die Obstwiese des Kölner NABU in Worringen-Langel als „vorbildlicher Streuobstbestand in NRW“ ausgezeichnet. Mit Fördergeldern der Deutschen Postcode Lotterie können jetzt in ganz NRW zusätzlich Obstbäume nachgepflanzt werden.
So auch in Köln: In der letzten Woche wurden in Zusammenarbeit mit der NABU Naturschutzstation Leverkusen-Köln auf der NABU-Obstwiese zwei Hochstämme gepflanzt. So auch in Köln: In der letzten Woche wurden auf der NABU-Obstwiese zwei Hochstämme gepflanzt. Und zwar einmal die Apfelsorte „Alte Luxemburger Renette“; die einst im Rheinland weit verbreitet war, vor allem im Oberbergischen, in der Eifel und im Westerwald. Die Früchte werden etwa Anfang bis Mitte Oktober geerntet und bleiben auf dem Lager bis etwa Februar haltbar. Und eine „Konstantinopler Apfelquitte“, die vermutlich aus dem Kaukasusgebiet stammt, aber seit Jahrhunderten in unseren Breiten in Kultur ist. Die reifen Anfang bis Mitte Oktober und sind bis in den Dezember hinein genießbar. Hoffen wir auf ein gutes Anwachsen der neuen Bäumchen.
Text und Bilder: Birgit Röttering
Am 21. Dezember haben wir die Nachricht vom Tod unseres langjährigen Mitgliedes Gerd Joeken erhalten.
Gerd hat sich Zeit seines Lebens als Landschaftswacht und NABU-Mitglied für den Schutz der Natur in den Parkanlagen und Friedhöfen in "seinem" Stadtbezirk 3 (Köln-Lindenthal) eingesetzt. Besonders am Herzen lagen ihm der Erhalt des alten Baumbestandes, die Vogelwelt und die Fledermäuse. Bereits Ende der 1970er Jahre begründete er mit anderen NABU-Aktiven den Arbeitskreis "Praktischer Vogelschutz". Ab 1985 hat Gerd zusammen mit Claus Walter die Nistkästen auf Melaten gepflegt; diese Zusammenarbeit führte dann Mitte der 1990er Jahre zur Gründung des "AK Park und Friedhof". Die zahlreichen Aktiven dieses Arbeitskreises haben mehrere hundert Nistkästen für Vögel und viele Fledermauskästen in den städtischen Parks und Friedhöfen angebracht, winterliche Vogelfütterungen durchgeführt, die Brutvogelarten und die Fledermausarten ermittelt und den Schutz auf deren Bedürfnisse abgestimmt. Gemeinsam mit weiteren Fledermausschützern des Kölner NABU haben Gerd und Claus für interessierte Kölner Naturfreunde auf dem Friedhof Melaten, im Lindenthaler Stadtwald, am Adenauer Weiher und im Klettenbergpark naturkundliche Führungen und Info-Stände angeboten.
Darüber hinaus hat sich Gerd besonders für die naturkundliche Bildung von Jugendlichen engagiert. In Finkens Garten führte er Informationsveranstaltungen durch, und der Förderverein der Freiluga hat seine Verdienste mit einer Ehrenmitgliedschaft gewürdigt.
Gerd war Schatzmeister und stellvertretender Vorsitzender im Förderverein Lindenthaler Tierpark e.V., für den NABU Köln hat er viele Jahre ehrenamtlich die Buchführung gemacht.
Dem Kölner NABU wird Gerd Joeken sehr fehlen. Er war für uns alle ein wichtiger Freund und Ratgeber.
Unser herzliches Beileid gilt seiner lieben Ehefrau Brigitte und seiner Tochter Dagmar mit Familie.
Die Offene Ganztagesschule in der Nesselroder Str., Köln-Niehl, hat ihr Schulgelände umgestaltet. Bislang standen auf dem Freigelände lediglich mehrere Fichten, das Gelände konnte von den Schulkindern kaum genutzt werden, Pflanzen und Tiere konnten nicht beobachtet werden. Mit tatkräftiger Unterstützung durch das Umweltamt wurde ein Schulprojekt durchgeführt, bei dem Schüler, Lehrer und Eltern beteiligt waren. Fichten wurden gefällt, und auf den so entstandenen Freiflächen wurde ein Schulgarten und eine Blühwiese angelegt, einige hochstämmige Obstbäume werden noch folgen. Weitere Strukturelemente sind Wildbienennisthilfen, Totholzhaufen und viele Verstecke für Kleinsäuger.
Die Schüler haben an diesen Aktionen mit großer Begeisterung teilgenommen. Davon konnte sich auch der Sprecher des NABU-Landesfachausschusses Entomologie, Karl-Heinz Jelinek, überzeugen. Herr Jelinek überreichte der Schule die Plakette „Schmetterlingsfreundlicher Schulgarten“, dabei musste er viele Fragen von interessierten Schülern und Schülerinnen über Schmetterlinge beantworten. Die Umgestaltung des Schulgeländes ist in der Nesselroder Str. vorbildlich erfolgt, hoffentlich schaffen das noch viele weitere Schulen.
07.11.2018 Fast jede/r Kölner/in* kennt die grüngefiederten, laut kreischenden Halsbandsittiche, die sich allabendlich an einem gemeinsamen Schlafplatz in der Südstadt treffen.
Zuletzt war ein solcher Treffpunkt an der Bayenstraße, Ecke Dreikönigenstraße. Dort wurden sie in der Vergangenheit schon mehrmals verscheucht, haben den Platz aber immer wieder aufgesucht. Dieser Sammel-Schlafplatz erfüllt für die Tiere wichtige Bedingungen. Er liegt an einer gut ausgeleuchteten Straße und bietet Schutz, Wärme und genügend Platz für alle Sittiche.
Derzeit mussten sich die grünen Vögel aufteilen und wieder einige hundert Meter weiter nördlich auf alternative Schlafbäume vor und hinter dem Maritim-Hotel und am Gasthaus „Zum Roten Ochsen“ umziehen. Der genaue Grund für den „Umzug“ ist bislang unklar. Das Aufsuchen eines gemeinsamen Schlafbaumes ist ein Urinstinkt der Tiere, der ihnen Sicherheit gibt. Das Aufteilen der großen Gruppe in mehrere kleine Grüppchen bedeutet Stress für die Sittiche. Sie sind deutlich unruhiger, da dies nicht ihrem natürlichen Verhalten entspricht.
Der NABU Köln möchte Informationen zum veränderten Verhalten der Halsbandsittiche sammeln und ist dabei auf die Mithilfe der Kölner/innen* angewiesen.
Dabei geht es sowohl, um Sammel- und eventuelle neue Schlafbäume, als auch um die Flugrouten der Tiere. Schreiben Sie uns doch bitte Datum, Zeit und genauen Ort (Straße und am besten die Himmelsrichtung, beispielsweise vom Hauptbahnhof Richtung Süden…) und die Anzahl der Tiere auf. Mit den Ergebnissen soll eine Übersicht über den genauen Verbreitungsraum innerhalb Kölns und das geänderte Verhalten der Halsbandsittiche gewonnen werden.
Wir bitten Sie, uns Sichtungen von 5 oder mehr Tieren per Mail an Jana Romero mitzuteilen.
15.10.2018: Bereits zum dritten Mal in Folge bildet der NABU Landesverband Nordrhein-Westfalen Naturtrainerinnen und Naturtrainer aus. Ziel ist es, die Natur- und Umweltbildung in Kitas durch ehrenamtliches Engagement von Menschen in der nachberuflichen Phase zu fördern in manchen Fällen tatsächlich erstmals zu ermöglichen. In insgesamt zehn Ausbildungsworkshops lernen die angehenden Naturtrainerinnen und Naturtrainer wie naturbezogene Inhalte kindgerecht vermittelt werden können.
Ab Anfang November 2018 starten nun die neuen Schulungen: Über zwölf Monate werden die angehenden Naturtrainerinnen und Naturtrainer schrittweise an kindgerechte Arten der Wissensvermittlung in der Natur herangeführt. Bereits nach dem dritten Workshop suchen die Teilnehmenden sich ihre eigene Kita und entwickeln eigenständig Spiele und Projekte, die sie gemeinsam mit den Kindern durchführen. Zum Ende der Ausbildung erarbeiten die Naturtrainer ein eigenes Projekt und erhalten nach erfolgreicher Teilnahme an den Workshops eine Zertifizierung.
Die Teilnahme an den zehn Workshops ist kostenfrei. Interessierte aus dem weiteren Umfeld der Stadt Köln können sich ebenfalls bewerben. Vorkenntnisse im Natur- und Umweltschutz sind nicht erforderlich. Wer sich für diese Ausbildung bewerben möchte, richte seine Kurzbewerbung mit Lebenslauf und Anschreiben, weshalb er/sie ehrenamtliche/r Naturtrainerin/Naturtrainer werden will, bitte bis zum 26. Oktober 2018 an Frau Claudia Trunk mit dem Betreff „Naturtrainer in NRW“.
Mehr zum Projekt unter http://NABU-NRW.de/naturtrainer.
Für Bewerbungen: Claudia Trunk, nc-kortzac@netcologne.de
Für Rückfragen: Michael Schoch, Projektleitung „Naturtrainer in NRW“, mobil: 0177 83 43 153
04.10.2018: Mit dem von der Aktion Mensch geförderten Projekt: „Keine Angst vor wilden Bienen – Praktischer Insektenschutz mit Kölner Kindern am Beispiel einer Insektennistwand“ will der NABU das Thema Insektensterben und Insektenschutz den Kindern näher bringen. Nach mehreren Treffen, wo den Kindern die Lebensweise und der Körperbau von Insekten und speziell Wildbienen vermittelt wurde, konnte dann an einem sonnigen Tag der praktische Teil – der Befüllung der Nisthilfe auf einer Obstwiese – folgen. Diese Wand steht auf der NABU-Streuobstwiese in Langel / Worringen, die für Insekten reichhaltige Nahrung durch Pollen und Nektar bietet. Die Kinder der Förderschule Auguststraße reisten an einem sonnigen Tag aus Nippes an - nach einer kleinen Einführung in das Thema und einer Stärkung mit Honigbrot fingen die Kinderan mit bloßen Händen an Lehm, Sand & Wasser zu vermengen. Damit befüllten sie vorgefertigte Holzkästen, die in die Insektenwand eingelassen werden. Wir hoffen, dass sich hier in den nächsten Jahren Wildbienen und andere Insekten einen Brutplatz suchen.
02.10.2018: Wegen des heißen und trockenen Sommers, fielen die Früchte vieler Bäume nur sehr klein und verkrümmt aus und es stellte sich die Frage, ob und wenn ja, was man Eichhörnchen zufüttern sollte.
Auch so finden Eichhörnchen in Städten nur selten die ausgewogene Zusammensetzung des Baumbestandes den sie benötigen, um sich das ganze Jahr über mit ausreichender Nahrungsvielfalt zu versorgen. Auch die für den Winter angelegten Vorräte sind oft nicht zugänglich. Aus diesen Gründen ist eine Zufütterung der Eichhörnchen von Beginn der Vorratssuche im Herbst bis hin zum Hochsommer gerechtfertigt.
Für den Inhalt einer geeigneten Eichhörnchen Futtermischung gibt es eine Menge Optionen. Walnüsse, Haselnüsse, Bucheckern, Hainbuchensamen, Sonnenblumenkerne, Maiskörner, Maronen, Rosinen, Weintrauben, Äpfel, Birnen, Möhren, Grüne Gurke, Zucchini und Broccoli können in einer Mischung ihren Platz finden. Als besondere Leckerbissen noch Zirbelnüsse oder Pinienkerne, oder an heißen Sommertagen auch Wassermelone. Bei Maronen ist besonders auf Schimmelbefall zu achten. Auf exotische Nüsse, die sich nicht im natürlichen Nahrungsangebot wiederfinden, können die Tiere auch verzichten.
Wichtig bei der Fütterung ist es nicht ausschließlich Weichfutter zu verfüttern. Eichhörnchen benötigen die harte Schale von Nüssen und Kernen mit Schale zum abnutzen ihrer ständig nachwachsenden Nagezähne. Ideal ist es, in der Nähe der Futterstelle noch eine flache Schale mit Wasser bereitzustellen. Das Wasser muss jedoch täglich gewechselt werden.
Futter- und auch die Wasserstelle sollten nicht direkt am Boden, sondern an erhöhter Stelle platziert werden und nahe dem nächsten Baum gelegen sein. Am besten ist ein Futterhäuschen oder Futterbrett in der Nähe von Astgabeln, dicken Ästen oder direkt am Stamm eines Baumes.
Text: Tobias Holtgräwe, Foto: Anne-Maie Kölbach
Der Herbst ist nah und nicht nur wir bereiten uns auf den Winter vor. Auch die Tiere in unserem Garten suchen jetzt ein lauschiges Plätzchen. Wer den Garten naturnah gestaltet und bearbeitet, spart sich nicht nur jede Menge Arbeit, sondern tut auch noch etwas für Igel, Insekten und Co.Wir geben Tipps zur Gartenpflege vor dem Winter. Damit kann sich jeder auch im kommenden Frühjahr über einen lebendigen Garten freuen.
Im Herbst fällt das Laub und im Garten fällt jede Menge Arbeit an. Lästiges Laubharken und Entsorgen von Strauchschnitt stimmt so manchen Gärtner und so manche Gärtnerin missmutig. Dabei kann man sich diese Arbeit beinahe sparen und so noch etwas Gutes für Kleintiere wie den Igel tun. Ein stattlicher Laubhaufen in einer Gartenecke, ein Haufen Reisig oder Holz sind perfekte Winterquartiere für den Winterschläfer. Auf den Laubsauger sollte man dabei allerdings unbedingt verzichten, denn er ist nicht nur laut, sondern gefährdet durch den starken Luftstrom auch unzählige Kleintiere in der Boden- und Krautschicht. Wer dem Igel zudem das Leben zusätzlich leicht machen möchte sorgt für reichlich Nahrung im Herbst. Fallobst, Kompost und etwas Wildnis in den ungenutzten Ecken des Gartens bieten dem Insektenfresser einen reich gedeckten Tisch, um sich ein dickes Polster anzufressen. Wer mag, darf auch gern ein Igelhaus für die Tiere zimmern.
02.09.2018: Am 21. Juni 2018 fand zum zweiten Mal eine Zertifizierung von Naturtrainer*innen in Düsseldorf statt: Gemeinsam überreichten die nordrhein-westfälische Umweltministerin Ursula Heinen-Esser und der NABU-Landesvorsitzende Josef Tumbrinck 50 Naturtrainer*innen ihre Abschlussurkunden.
Die Naturtrainer*innen waren in den Regionen Köln, Essen, Münsterland, Herford und Paderborn/Lippe in zwölf Workshops ausgebildet worden. Finanziert wurde die Ausbildung durch das nordrhein-westfälische Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz. Projektleiter war Michael Schoch, Projektassistenz Annette Kalde. Am Seminarort Köln plante und leitete Claudia Trunk die Workshops und bildete acht Naturtrainer*innen aus.
Während der 16monatigen Ausbildungszeit konnten sich die angehenden Naturtrainer*innen neues Wissen über Tiere und Pflanzen aneignen, ihre Artenkenntnisse vertiefen und ökologische Zusammenhänge kennenlernen. Gleichzeitig bewarben sie sich bei Kindergarteneinrichtungen ihrer Wahl und wurden schon bald dort tätig. Vor Ort brachten sie das Gelernte gefiltert und aufbereitet den Kleinsten nahe, wobei sie auf Methoden, die sie in der Ausbildung kennengelernt hatten, zugreifen konnten.
Wie die Umweltministerin bei der feierlichen Verleihung der Zertifikate hervorhob, helfen Naturtrainer*innen auf diese Weise dabei mit, dass bereits die Jüngsten eine positive Beziehung zur Natur entwickeln können. Doch auch ein weiterer Aspekt – die generationsübergreifende Vermittlung von Informationen zur Natur – verdient es, hervorgehoben zu werden: Schließlich wachsen heute viele Kinder nicht mehr in der Nähe ihrer Großeltern auf und können daher nicht mit diesen zusammen die Umwelt spielerisch erkunden.
Aufgrund seiner guten Erfolge wird das Projekt ein weiteres Jahr lang durch das Ministerium gefördert. Die neue Ausbildungsrunde wird in diesem Herbst beginnen. Interessierte werden gebeten, sich in der Kölner NABU-Geschäftsstelle zu melden.
Wir gratulieren den frisch zertifizierten Naturtrainer*innen und wünschen ihnen für die Zukunft viel Erfolg bei der Umsetzung des Projektes und nie nachlassende Freude bei der Arbeit mit den Kindern!
Text: Claudia Trunk
Der NABU Stadtverband Köln hat am dritten Tag der Aktion „Ebertplatz anders erleben“ teilgenommen. Die von der Alten Feuerwache und den Stadtteilen Agnesviertel und Eigelstein initiierte Aktion zielte darauf ab, Vorschläge zu sammeln, wie der Ebertplatz attraktiver für die Anwohner gestaltet werden kann.
Am Dienstag, den 19. Juni ging es um die Natur am Ebertplatz. Am NABU-Stand, den Lilia Jantzen, Hannes Dittberner und Claudia Trunk betreuten, konnte man sich über das Kölner Wiesenprojekt informieren. Hierzu waren in den Tagen zuvor auf der Wiese am Aachener Weiher Blüten gepflückt und in Blumenpressen getrocknet worden. Am Aktionstag wurden dann aus den getrockneten Blüten und Salzteig Mobile hergestellt, die bei Erwachsenen und Kindern gleichermaßen Anklang fanden. Des weiteren wurde ein Vogelstimmenquiz angeboten. Auch das leibliche Wohl kam nicht zu kurz: Bei leckerem Schokoladenkuchen informierte der NABU Köln über weitere aktuelle Projekte.
Text: Lilia Jantzen und Claudia Trunk
Vier Familien und eine KiTa haben sich für die Auszeichnung als „Schwalbenfreundliches Haus“ beworben. Alle Bewerber haben es den Schwalben ermöglicht, an ihren Häusern Nester zu bauen und regelmäßig zwei erfolgreiche Bruten pro Jahr durchzuführen.
Horst Bertram und unsere Praktikantin Lilia Janßen haben somit am 12. Juni viermal die vom NABU Bundesverband erstellten Urkunden und Plaketten überreichen können, die fünfte Auszeichnung erfolgt Anfang Juli.
Fam. Störig wohnt im Stadtteil Weiß in der Nähe des Rheins. Bei ihnen brüten regelmäßig zwei Mehlschwalbenpaare in eng benachbarten Nestern. Ihr Hausdach hat einen ausreichenden Dachüberstand, und am nahegelegenen Rhein finden die Mehlschwalben ein gutes Nahrungsangebot.
Die Familie Kleinschmidt hat als einziger Landwirt in Köln noch einen Bauernhof in zentralen Lage im Stadtteil Poll. Die Fam. Kleinschmidt wurde ausgezeichnet, da sie in ihren Tierställen den Rauchschwalben Nistmöglichkeiten bietet. Rauchschwalben nisten nahezu nur in Tierställen, daher sind in Köln nur wenige Brutpaare vorhanden.
Eine große Mehlschwalbenkolonie befindet sich in einem Neubaugebiet in Lövenich. Wir wurden von Frau Schotten auf die Mehlschwalbenpopulation, aber auch auf die mit Mehlschwalbennestern an Häusern verbundenen Probleme aufmerksam gemacht. Die Bauweise der vor neun Jahren gebauten Häuser bietet Mehlschwalben ideale Nistmöglichkeiten. Da beim Nestbau und der Aufzucht des Schwalbennachwuchses eine leichte Verschmutzung der Hausfassade zu erwarten ist, haben viele Hausbewohner die möglichen Niststellen der Mehlschwalben mit Gittern versperrt. Andere Hausbewohner haben erfreulicherweise den Mehlschwalben den Nestbau ermöglicht und zB. durch Anbringen von Kotbrettchen die Verschmutzung der Hausfassade verringert.
Die Fam. Ritz wurde mit der Urkunde und der Plakette ausgezeichnet, da sie den Mehlschwalben das Nisten an ihrem Haus gestattet und sich auch in der Nachbarschaft für die Mehlschwalben einsetzt.
In der Siedlung wurde auch eine Kindertagesstätte errichtet. Dort wird der Natur und Umwelt in der Kindererziehung große Beachtung geschenkt, die Kinder werden über „ihre“ Mehlschwalben gut informiert. Über die Kinder und ihre Eltern ist die KiTa ein wichtiger Multiplikator in der Natur-und Umweltbildung. Die Erzieherinnen und die Leitung der KiTa haben sich sehr über die Anerkennung ihrer Arbeit gefreut, die mit der Überreichung der Urkunde und der Plakette gewürdigt wurde.
Bilder und Text: Horst Bertram
Info zur Ansiedlung von Schwalben finden sie hier
Angeregt durch eine Nachbarschafts-Initiative um den Johannes-Giesberts-Park und in Absprache mit der Stadt Köln ist der NABU Köln aktiv geworden und hat 11 Nistkästen angebracht. Die Idee dahinter ist die Hilfe für die Kastanienbäume, die schwer unter der Miniermotte leiden. Blaumeisen sollen diese Motten besonders gerne fressen. Deshalb ist die überwiegende Zahl der Nistkästen für Blaumeisen gedacht. Die Initiative wird auch die Kosten und die Reinigung für die Nistkästen übernehmen, war aber dankbar für die aktive Unterstützung durch den NABU Köln.
Text: Christina Wohlfahrt, Bilder: Jürgen Schramm u. Christina Wohlfahrt
Die Kiesgrube in Wahn ist ein kleines Naturschutzgebiet mit einer Grubensole, deren abwechselnd feuchten und trockenen Sandböden durch eine regelmäßige Pflege frei von Büschen und aufwachsenden Birken und Pappeln gehalten wird. Die Pflegearbeiten führen das Grünflächenamt und der NABU Köln gemeinsam durch. Zum Schutz der dort wachsenden Pflanzen, der Amphibien in den Kleingewässern sowie der in den Randbereichen brütenden Vögel besteht ein Betretungsverbot, die Kiesgrube ist komplett eingezäunt.
Eine Besonderheit dieses Naturschutzgebietes ist eine optimal von der Sonne beschienene Steilwand, die aus lockeren Sand- und Kieselschichten gebildet wird.
Dieser Bereich bietet vielen Insekten sowie auch Vögeln, die ihre Brutröhren in sandige Steilwände bauen, einen in Köln seltenen Lebensraum.
Auch dieser Bereich der Kiesgrube muss regelmäßig freigestellt werden. Am Aschermittwoch haben sechs NABU-Mitglieder die aufgewachsenen Brombeeren und Robinien ausgezogen oder zurückgeschnitten; eine Arbeit, bei der uns die Dornen einige Kratzer zugefügt haben.
Vor einige Jahren haben Uferschwalben in der Steilwand gebrütet. Wir hoffen, die weit sichtbare, vegetationsfreie Steilwand wird bald wieder von den Uferschwalben entdeckt werden.
Text und Bilder: Horst Bertram
Die Azubis der REWE Group konnten mit der Unterstützung des NABU-Köln einige Projekte umsetzten: Projekt 1
Ziel dieser Projekte war, gemeinsam mit Kindern das Thema Nachhaltigkeit und soziales Engagement umzusetzen. Dies bestand darin den Kindern einen schönen, aufregenden Tag zu bereiten und dabei wichtiges Wissen spielerisch zu vermitteln.
Projekt 1: Verschönerung des Außengeländes an der Aktiven Schule in Köln durch den Bau eines Barfußpfades.
Zunächst wurde im Baumarkt das Material besorgt, anschließend sammelten Azubis und Kindern gemeinsam Tannenzapfen, Steine, Stöcke u.ä. in der Umgebung der Schule.
Darauf folgend begann auch schon der Bau des Pfades. Das Endergebnis kann sich sehen lassen! Innerhalb eines Tages wurde aus einer öden Grünfläche ein aufregender Erlebnispfad.
Projekt 2: Ein gemeinsamer Tag mit den REWElinos und der Bau von Vogelhäusern für Halbhöhlenbrüter zB.: Hausrotschwanz, Grauschnäpper,
Zaunkönig.
Die Vogelhäuser wurden von den Azubis der REWE Group zugeschnitten und vorbereitet, damit sie im Garten der Kita aufgehängt werden konnten.
Anschließend wurden Futternäpfe für die Vogelhäuser gemeinsam mit der Kindergartengruppe gestaltet und mit Farbe bemalt.
Text und Bilder: Charlotte Struck
Was führen elf NABUs im Schilde, die sich mitten im Winter mit Astscheren, Sägen, Teleskopstangen und Holmleitern bewaffnen? Na klar, es geht um Obstbaumschnitt (Wer hat hier Sterngucken gesagt?)! Was den Schafen im Frühjahr droht, bleibt den Bäumen im Winter nicht erspart:
Die Schur bzw. der Schnitt so manchen Astes, der seine Last getragen hat und nun neuen Astgenerationen weichen muss (nein, nicht die Leitäste!).
Und so traf man sich am 18.02. an einem entlegenen Ort weit draußen vor den Toren der Stadt, wo der eisige Winterwind erbarmungslos über die Ebene pfeift und man bei Minusgraden in seine dicke Multifunktionsjacke hineinbibbbert… – halt, von wegen! Doch nicht beim NABU-Streuobstwiesenobstbaumschnittkurs (Name offiziell geschützt)! Für unsere Mitglieder hatten wir natürlich vorab schönstes Vorfrühlingswetter mit Sonnenschein und angenehmen 10°C bestellt, und das wurde dann auch prompt geliefert. Und so standen wir mit Frühlingsgefühlen im Bauch und einem tatendurstigen Kribbeln in den Händen um ein kleines Apfelbäumchen versammelt und lauschten konzentriert der Einführung unseres Chefbotanikers und Streuobstwiesenfachmanns Hubert Sumser, der schon bald von fehlenden Ameisenbulten sprach, von Ausgleichsflächen voll hingestellter und vernachlässigter Obstbäume, bald von wundersamen Aufsetzern und Wassertrieben, von Quirlen und von Kronen, von 120°-Äpfeln und 90°-Birnen (nein, das ist keine neue EU-Obstverordnung!).
Und so wurde bald auch dem Letzten klar: Das wird hier richtig ernst! Und dann wurden auch schon die ersten Schnitte getan: unter großem Gemurmel und fragenden Blicken fielen dem Anschauungsbäumchen Ästchen um Ästchen ab, bis das arme Geschöpf nur noch aus Haupttrieb, Leittrieben und überhaupt Trieben jeglicher Funktion zu bestehen schien. Der Meister sah’s, und war zufrieden.
Und dann schwärmten alle elf NABUs in die Fläche aus, mit Werkzeugen behangen, den Blick fest auf ein Opfer – pardon, Baum ihrer Wahl gerichtet, und die Bäume wippten nervös mit ihren Leittrieben! Die kommenden Stunden würden sie so manchen liebgewonnenen Ast verlieren, manche Krone gelichtet bekommen und manchen Fruchtspieß kritisch begutachtet. Und so machte sich bald ein fröhliches Gesäge und Geschneide auf der Wiese breit, und alle Teilnehmer hatten sichtlichen Spaß, das Gelernte sogleich in die Tat umzusetzen. Sicher gelang nicht gleich jeder Schnitt perfekt, aber es wurde viel gelernt und noch mehr gelacht, und wo immer Ratlosigkeit eintrat, ob nun dieser hier oder der dort drüben (ein Aufsetzer womöglich?), waren Hubert Sumser und Marion Nowotny sogleich zur Stelle und halfen mit viel Erfahrung und einem Augenzwinkern weiter.
Am Ende waren sich dann alle einig: Ein rundherum gelungener Einsatz, und ganz einfach ein richtig schöner Tag!
Text: Volker Unterladstetter, Fotos: Birgit Röttering