Aktuelles II


Mähfreier Mai für mehr Artenvielfalt im eigenen Garten

25.03.2025

Der NABU lädt Sie dazu ein, im Mai einfach mal komplett aufs Mähen zu verzichten, denn damit sparen Sie nicht nur Zeit und Energie, sondern tun vor allem der Artenvielfalt und dem Boden etwas Gutes. Artenreiche Wiesen bieten Insekten und Vögeln nämlich, im Gegensatz zu kurz gemähten Rasen, eine Vielfalt an Nahrung und natürlichen Lebensräumen, die in Städten immer mehr verloren gehen.

Den Mähfreien Mai gibt es bereits seit einigen Jahren und er kommt ursprünglich aus England („No Mow May“), um dem dort weit verbreitetem englischen Rasen, der nur wenige Zentimeter hoch ist, entgegenzuwirken. Mittlerweile ist der Mähfreie Mai auch in Deutschland angekommen, aber welche Vorteile bittet er überhaupt.

 

Förderung der Artenvielfalt

Vor allem in Städten gibt es kaum noch artenreiche Wiesen, welche natürliche Lebensräume für eine Vielzahl von Insekten und Vögel bieten. Durch den Verzicht aufs Mähen haben Wildblumen und Gräser wieder die Chance zu wachsen. Die Wildblumen sind mit ihrem Nektar und Pollen Nahrungsquellen für viele verschiedene Bienen-, Schmetterlings- und andere Insektenarten. Die Gräser bieten außerdem Nahrung für Schmetterlingsraupen und auch viele andere Insekten wie Heuschecken leben in den hohen Gräsern. Auch Vögel profitieren davon, denn desto mehr Insekten es gibt desto mehr Nahrung finden sie.

 

Bodenfeuchtigkeit

Außerdem schützt das lange Gras den Boden vor dem Austrocknen, denn es schattet den Boden ab und verringert so die Verdunstung, sodass Sie sich in heißen Sommern weiterhin an einer grünen Wiese erfreuen können, während sich kurz gemähte Rasen in vertrocknete, gelbe Flächen verwandeln.

 

Win-Win-Situation

Aber nicht nur die Artenvielfalt und der Boden profitieren vom Mähfreien Mai, denn wer aufs Mähen verzichtet, kann schon bald eine bunte Wiese mit verschiedenen Schmetterlingen und Vögeln genießen und spart zusätzlich Zeit und Arbeit.

Und auch wer trotzdem noch nicht ganz aufs Mähen verzichten mag, kann teilnehmen, indem er immerhin kleinere Bereiche stehen lässt und zusätzlich darauf achtet den Rasen nicht ganz kurz zu mähen, um bodenlebende Insekten zu schützen.

Wer nach Mai weiter etwas Gutes für die Biodiversität tun möchte, der sollte jeweils nur abschnitts- oder inselweise mähen.

 


Der Garten im Herbst


Wildstauden
Zurückschneiden kann die Stauden, wer das unbedingt tun will oder muss, im Frühjahr. Dann, wenn sie wieder ausschießen. Aber selbst das, ist nicht notwendig. Schon mal gar nicht zwingend. Im Grunde gilt folgende Regel: Grundsätzlich dürfen Wildstauden während und auch nach der Blüte zurück geschnitten werden. Müssen dies aber nicht. Mit dem Rückschnitt steuert man im Prinzip lediglich die Entwicklung einer Wildstauden-Bepflanzung. Heißt, man lässt stehen, was einem gefällt. Und was nicht bzw. was versamen darf, schneidet man eben zurück. So einfach.

Laub
Wer sich wiederum an dem Anblick von Laubblättern auf dem Rasen und in den Beeten stört, der möge es im Idealfall zumindest auf einen Haufen schichten. Irgendwo im Garten. Egal wo. Selbst, wenn es irgendeine Ecke ist. Dieses dann, bis zum Frühjahr liegen lassen. Fertig.
Jedem/r dürfte klar sein, dass es nichts Natürlicheres - im Sinne von Nährstoff-Reichhaltigkeit - gibt, als diese Form des „Verrotten Lassens“ bzw. Abgebens in die Natur, an unsere Mutter Erde. Beseitigen, besser Ein- bzw. Umgraben, tut man das Laub dann im Mai. Nach den letzten Spätfrösten. Was der Stichtag der s.g. „Eisheiligen“ markiert. Blattlaub nämlich ist der ideale Dünger. Jenes von Obstbäumen, Hainbuchen oder Linden verrotten sehr schnell. Können somit auf allen Stauden und Gehölzen ausgebracht werden. Eichenlaub wiederum besitzt einen hohen Gerbsäure-Anteil. Senkt daher bei der Zersetzung den pH-Wert des Bodens. Ist somit ideal als Winterschutz für Rhododendron oder Heidelbeeren.

Kleintieren
Hier denkt vermutlich ein/e jede/r zuerst an das süße, stachelige Igelchen. Doch auch andere Kleinlebewesen überwintern in unseren Gärten. So Erdkröten, Spitzmäuse, Molche, Spinnen, Käfer, Raupen und Falter. Man darf raten, wo sie dies zu tun pflegen? Richtig, in Laub- und Reisighaufen. Also schön liegen lassen, die Zweig- und Ästlein.
Selbstverständlich überwintern noch andere Tiere in den Gärten. Wenngleich, anderswo. So die Fledermaus. Und, wenn es Wasser gibt, Amphibien und Libellen. Und natürlich die Vögelchen.

Einen schönen Herbst wünscht, der NABU Köln

 


NABU-Jubiläum mit einem großen Naturschutzfest auf Gut Leidenhausen

Seit 60 Jahren besteht der NABU Stadtverband als eingetragener Verein. Dieses Jubiläum wurde mit einem Naturschutzfest am 04. September 2022 auf Gut Leidenhausen gefeiert.  Neben den Kölner NABU-Mitgliedern wurden dazu auch Vertreter aus Politik und Verwaltung eingeladen, um Naturschutzthemen mit dazu zuständigen Personen ansprechen zu können.
Der Vormittag begann um 10 Uhr mit dem Programm für die geladenen Gäste. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden, Dr. Horst Bertram, folgte ein Vortrag über die Geschichte des ehrenamtlichen Naturschutzes von der Historikerin Dr. Heidrun Edelmann. Im Anschluss wurden Christina Wohlfahrt, Dr. Albrecht Priebe, Claus Walter und Anne-Marie Kölbach für ihre besonderen Verdienste im Naturschutz in Köln geehrt. Die Geschäftsführerin des NABU Köln, Birgit Röttering, stellte danach die aktuellen Projekte vor.

 

Anschließend richteten Constanze Aengenvoort und Denise Abe von CDU und den Grünen das Wort an die interessierte Zuhörerschaft. Es folgten die Grußworte von Florian Diestelrath, Leiter der UNB, und William Wolfgramm, Kölns Umweltdezernent.

 

Dr. Volker Unterladstetter, Naturschutzreferent der Biostation Leverkusen-Köln,  hielt ab ca. 12 Uhr einen spannenden Impulsvortrag zum Thema „Die Natur der Zukunft“ als Anstoß für die gleichnamige Podiumsdiskussion. Die Teilnehmenden Prof. Dr. Kathrin Rothenberg-Elder,(liberale jüdische Gemeinde) Dr. Joachim Bauer (Grünflächenamt Köln), Robert Schallehn (Umweltbildungzentrums), Dr. Horst Bertram und Sönke Geske (Geschäftsführer der Biostation Leverkusen-Köln) wurden von Moderator Lars Göllnitz durch eine anregende Diskussion geleitet. Dabei stellte sich immer wieder die Frage, wie eine zukunftsfähige Großstadt aussehen könnte.

 

Für die musikalische Untermalung sorgte die Band von Bertram Voll und Musikern der Porzer Musikschule.

 

Stärkung gab es am Mittag mit einem leckeren Buffet. Daraufhin folgte der öffentliche Teil der Veranstaltung, bei dem sich alle Interessent*innen an den jeweiligen Infoständen über die Arbeitskreise des NABU Köln informieren konnten. Kinder konnten an einen Stand selber Blütenbadesalz, Kräutersalz und Peeling herstellen und Erwachsene konnten ihr Vogelwissen in einem anspruchsvollen Vogelquiz testen. Das Ganze wurde mit leckerem Kaffee und selbst gebackenen Kuchen abgerundet. Also insgesamt ein sehr gelungenes NABU-Fest rund um den Naturschutz.

Fotos: Jana Romero



Lehrpfad Eröffnung auf der NABU-Streuobstwiese in Worringen – Langel

27.10.2021

Am Freitag, 22. Oktober 2021 eröffneten NABU und Stadt Köln gemeinsam den neuen Lehrpfad auf der Streuobstwiese am Hitdorfer Fährweg in Köln Langel - kurz vor der Fähre nach Hitdorf.

Insgesamt drei Schilder wurden aufgestellt, die zu verschiedenen Themen informieren:

• Blumen und Kräuter der Streuobstwiese

• Tiere der Streuobstwiese

• Streuobst und Obstsortenvielfalt

Die Schilder wurden aus dem Förderprogramm „Umweltbildung“ der Stadt Köln finanziert. Sie sind selbst gestaltet und Bilder und Texte an die Kölner Wiesen angepasst. Mit einer Größe von DIN A1 und einem schräg stehenden Gestell, passen sich die Schilder optisch der Wiese an und der Besucher kann hinüberschauen und Dargestelltes auf der Wiese direkt entdecken.

Bei der Einweihung der Schilder mit Vertretern des NABU und der Stadt Köln wurden auch den Ehrenamtlichen des NABU gedankt, die mit viel Eifer und Engagement die Wiese seit vielen Jahren pflegen und sich so in eine vorbildliche Fläche entwickeln konnte.

Von links nach rechts: Dr. Horst Bertram, Dr. Volker Unterladstetter, Hubert Sumser, Judith Grotendorst, Herr Fischer, Birgit Röttering, Dr. Joachim Bauer, Dr. Michael Lakermann, Dr. Susanne Euler-Bertram

Foto: Jana Romero


Schwalbenfreundliche Häuser :  NABU verleiht Plaketten in Immendorf

Gloria Braicks, Silke Gadegast, Marlies Fontes ,Benno Hermes, Frau Klein, Dr. Monika Heimann, Ursula Westerbrink, Waltraud Heimann, Birgit Röttering.
Gloria Braicks, Silke Gadegast, Marlies Fontes ,Benno Hermes, Frau Klein, Dr. Monika Heimann, Ursula Westerbrink, Waltraud Heimann, Birgit Röttering.

02.09.2021

Schwalben in Wohnungsnot und das, obwohl es im Volksmund heißt „Wo Schwalben wohnen, da wohnt auch das Glück!"

Dieses Jahr richten Marlies Fontes (ehrenamtliche Natuschutzbeauftragte der Stadt Köln) und die Immendorfer Bürgerin, Frau Gloria Braicks, ihren Blick öfter nach oben, wenn sie durch ihren Kölner Stadtteil Immendorf gehen, zücken oft den Fotoapparat und machen sich dabei emsig Notizen. Werden sie von neugierigen Passanten zu ihrem merkwürdigen „Hans-Kuck-in die-Luft“ Verhalten angesprochen, berichten sie bereitwillig, dass sie im bebauten Teil von Immendorf eine Schwalbenzählung durchführen - denn sie sind stolz auf ihre kleinen geflügelten Dorfmitbewohner und hoffen, dass sich diese auch weiterhin in Immendorf heimisch fühlen. Mehlschwalben und auch die wenigen noch vorkommenden Rauchschwalben sind nämlich standorttreu und glückliche Hausbesitzer von Schwalbenuntermietern wissen zu berichten, dass diese in der Regel immer wieder zu ihren alten Nestern aus dem Vorjahr zurückkehren. Oftmals erleben die Schwalben aber dann eine böse Überraschung, wenn sie nach ihren beschwerlichen bis zu 10000 km langen Rückflug aus Afrika im Frühjahr in ihr Zuhause ankommen. Die Nester sind abgeschlagen oder aber Vergrämungsmaßnahmen wie Netze, Nadeln, Flatterband oder Drähte hindern sie am Anflug zu ihren Brutplätzen und das, obwohl die Brutstätten ganzjährig durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt sind. Grund hierfür ist, dass viele Hausbesitzer den Schwalbenkot nicht am Haus dulden wollen. Ein einfaches Brett, das unterhalb der Nester befestigt wird, kann hier schnell Abhilfe schaffen, rät Marlies Fontes. Wichtig ist aber, dass das Brett mindestens einen Abstand von 60-70 cm zu dem Schwalbennest aufweist, damit die Schwalben es gut anfliegen können und Nesträuber wie die schlaue Elster das Brett nicht als Trittbrett nutzen können, um das Nest zu plündern!

Die geselligen Mehlschwalben , so wissen die Schwalbenzählerinnen zu berichten, brüten gerne in Kolonien , da sie sich gegenseitig bei der Brutpflege helfen und ihre Brut gemeinsam gegen Nesträuber verteidigen. Ihren Namen haben die flinken Mehlschwalben ihrer weißen Bauch-Unterseite zu verdanken, wodurch der Eindruck erweckt wird, als hätten sie gerade in Mehl gesessen. Sie sind Insektenfresser, ca. 80% ihrer Nahrung besteht aus Fliegen, Stechmücken und fliegenden Blattläusen, wodurch sie helfen, die Anzahl der menschlichen Plagegeister zu reduzieren. Leider sieht es auch in unserem ländlich geprägten Stadtbezirk für die fliegenden Glücksbringer schlecht aus, da sie auch hier immer seltener werden, weiß Gloria Braicks zu berichten, die seit über 40 Jahren in Immendorf lebt. Wir möchten daher gerne im Schwalbenschutz aktiv werden und das Schöne ist, dass eigentlich jeder etwas für seine Schwalben tun kann. Da in unseren zunehmend versiegelten Städten, den Schwalben das Nistmaterial ausgeht, kann man als Schwalbenfreund eine künstliche Lehmpfütze im Garten anlegen oder einfach eine flache Schale mit Ton aufstellen. Auch das große Insektensterben macht unseren Schwalben bei ihrer Jungenaufzucht sehr zu schaffen, fehlt ihnen hierfür zunehmend doch das erforderliche Futter! Aus diesem Grunde ist auch das Pflanzen von einheimischen, insektenfreundlichen Sträuchern und Stauden im Garten oder auf dem Balkon äußerst wichtig. Auch das Aufhängen von künstlichen Schwalbennestern, kann sich für die Entwicklung einer Schwalbenkolonie förderlich auswirken.

Für Marlies Fontes und Gloria Braicks sind die Schwalben denen sie helfen wollen, langfristig in Immendorf ihr Auskommen zu finden, ein Stück liebgewonnene Natur! Sind die Schwalben erst einmal verschwunden, kommen sie vielleicht nie wieder und damit geht vielleicht auch das Glück verloren, was wir und auch unsere Schwalben auch in der Zukunft nötig haben werden!

Der NABU freut sich über so viel Engagement und zeichnete mehrere Häuser in Immendorf aus.

Text: Marlies Fontes

Bild: Gloria Braicks


Igelfreundlicher Garten

Foto: Anne-Marie Kölbach
Foto: Anne-Marie Kölbach
Der Insektenfresser im Stachelkleid gehört zu den ältesten Säugetierformen. Es gibt fossile Nachweise von vor etwa 65 Millionen Jahren und auch in der Kunst ist der Igel schon früh aufgetaucht, zum Beispiel in Form von Höhlenmalereien. Dass er bis heute so erfolgreich überlebt, hat er wohl seinen Stacheln zu verdanken, die übrigens innen hohl sind, damit sie leichter sind. Ein erwachsener Igel hat zwischen 6.000 - 8.000 Stacheln. Jedes Jahr im Herbst melden sich viele Igelfreunde und Gartenbesitzer in der NABU-Geschäftsstelle und erbitten Informationen, wie sie kleinen oder großen Igeln helfen können, den nahenden Winter zu überstehen. Das ideale Winterquartier besteht aus einem Haufen aus totem Holz, Reisig und Laub. Ihre Winterquartiere suchen die Igel bei anhaltenden Bodentemperaturen um null Grad auf. Schutz gegen Kälte finden sie in Erdmulden, unter Hecken oder eben in Reisighaufen.
Grundsätzlich möchten wir darauf hinweisen, dass Igel in unseren Breiten in der Regel gut durch den Winter kommen. Die Tiere fressen sich in den letzten Herbstmonaten genug Reserven an, um an geeigneten Orten den unwirtlichen Winter zu verschlafen. Allerdings gibt es in fast jedem Jahr späte Würfe, die als noch sehr kleine Tiere in ihren ersten Winter gehen. Nehmen Sie diese Tiere nicht auf, sondern füttern Sie ihnen höchstens draußen zu: da eignet sich Igelfutter oder auch Katzenfutter und eine Schale Wasser.
Wichtig ist, diese kleinen Igel nicht aus der Natur zu entnehmen, um sie in vermeintlicher Sicherheit über den Winter zu bringen. Hilfe für Wildtiere wie den Igel sollte sich auf die Aufnahme von wirklich kranken oder verletzten Tieren beschränken - diese wären dann am besten bei einem Tierarzt aufgehoben, der fachkundig entscheiden kann, wann das Tier wieder in die Natur entlassen werden kann.

Wiesenpflege im vollem Gange

Die NABU Streuobstwiese in Langel/Hitdorf wurde Ende Mai/Anfang Juni nach der Mageriten-Blüte in zwei Arbeitseinsätzen (im Abstand von etwa 2 Wochen) mit dem Balkenmäher und der Sense gemäht. Etwas weniger als die Hälfte der Fläche steht und blüht noch weiter, damit die Insekten weiterhin Nahrung finden. Das Mahdgut wurde gewendet und einige Tage trocknen lassen, sodass die Samen aus den Blütenständen herausfallen und sich für nächstes Jahr aussäen konnten. Anschließend wurde der Grünschnitt von der Wiese abgeräumt, um den mageren Status der Wiese zu erhalten und um kleineren Wildpflanzen genug Licht zu kommen zu lassen. So wird auf Dauer die Artenvielfalt erhöht. Nach dieser ersten Mahd legen einige Pflanzen, wie beispielsweise Flockenblume, Storchschnabel und die wilde Möhre erst richtig los und kommen in die Blüte. Wer Interesse hat, uns bei der Wiesenpflege zu unterstützen und auch mal die Sense zu schwingen, kann sich gerne in der Geschäftsstelle (gs@nabu-koeln.de) melden. Wir freuen uns über neue Gesichter.

Der richtige Schnitt - Obstbaumkurs auf der NABU-Wiese

20.01.2020

Sonntag, 02.02.2020, 11.00 – 14.00 Uhr

Der NABU Stadtverband auch in diesem Jahr wieder einen Obstbaumschnittkurs für Interessierte an. Auf der NABU Wiese in Köln Worringen / Langel wird der Botaniker & Obstbaumexperte Hubert Sumser zeigen, wie der richtige Schnitt aussieht. Die Wiese wird seit 2016 wieder intensiver vom NABU gepflegt: Wir mähen selber mit dem natur- und insektenschonenden Balkenmäher, wir räumen das Mahdgut von der Fläche ab, was ganz wichtig für die Entwicklung der Wildpflanzen auf der Wiese ist. Das hat bereits erste Erfolge gezeigt, an vielen Stellen konnten sich bereits die Wildpflanzen etalblieren.

 

Auf der Wiese stehen etwa 60 verschiedene hochstämmige Obstbäume unterschiedlichen Alters, die einmal im Jahr einen Winterschnitt bekommen. Mit Holmleitern, Hochentastern & Sägen werden wir diesen Bäumen zu Leibe rücken und ihnen wieder die richtige Form geben. Neben der ökologischen Wertigkeit einer Streuobstwiese steht natürlich auch der Ertrag und der schöne Kronenaufbau im Mittelpunkt. Jeder der uns bei diesem Pflegeeinsatz unterstützen oder auch zusätzlich etwas über Obstbaumschnitt erfahren möchte, ist herzlich eingeladen. Treffpunkt: NABU-Streuobstwiese, Hitdorfer Fährweg / Alte Römerstraße in Köln Worringen, Nahe der Rheinfähre. Anmeldung unter gs@nabu-koeln.de


Kurs: Saisonales Kochen für Kinder im Naturerlebnisgarten Finkens Garten

Artischocke  ©A-M Kölbach
Artischocke ©A-M Kölbach

26.07.2019    Kurs: Saisonales Kochen für Kinder im Naturerlebnisgarten Finkens Garten.

Erster Termin am Samstag, den 03.08.2019 von 10:30 Uhr bis 14:30 Uhr. Friedrich-Ebert-Str. 49 50996 Köln Rodenkirchen - Treffpunkt an den Gebäuden mitten im Garten.

Im Sommer startet eine neue Veranstaltungsreihe in Finkens Garten: Dort werden vor Ort Früchte, Gemüse und Kräuter geerntet und anschließend eine Mahlzeit zubereitet. Die Kinder können riechen, schmecken, kochen und schließlich zusammen essen. Ziel ist - gerade Kindern – spielerisch zu vermitteln, dass Grundnahrungsmittel nicht „essfertig“ im Supermarkt wachsen, sondern dass ihre Reife von den Jahreszeiten der Natur abhängig ist. Weitere Termine sind für den Herbst und Winter geplant. Empfohlen für Kinder von sechs bis neun Jahren. Kosten: 4 Euro Eine Anmeldung unter jenny.herling ist erforderlich. Die Teilnehmerzahl ist auf 12 Kinder begrenzt.


Kölner Friedhöfe: ein NABU-Update

18.07.2019 Rund 700 Fußballfelder - so groß ist die Gesamtfläche der 55 städtischen Friedhöfe. Weil wegen zunehmender Urnenbestattung weniger Platz für Gräber verwendet wird, will die Stadt Köln wegen der künftigen Flächennutzung ein neues Konzept aufstellen. Die Öffentlichkeitsbefragung ist am 10.07. beendet worden, nun erfolgt die Auswertung und Dokumentation, anschließend die Entscheidung in den städtischen Ausschüssen und im Rat. Der NABU Stadtverband Köln hat schon frühzeitig seine Vorstellungen dazu dem verantwortlichen Grünflächenamt vorgelegt.

 

Unser Ziel ist es, den Artenreichtum von Flora und Fauna zu erhalten und auch auszubauen. Die Friedhöfe sind für viele Tiere ein geschützter, wichtiger Lebensraum.

Was wir noch getan haben:

Bei einer Podiumsdiskussion im Rathaus hat NABU-Vertreter Achim Kemper einem großen Publikum gegenüber und den Fachleuten der Stadtverwaltung die Dringlichkeit verdeutlicht, die Friedhöfe als überaus wichtige ökologische Trittsteine anzuerkennen. Auch wenn viele Friedhöfe nicht so groß sind wie der Südfriedhof oder Melaten, so bilden sie alle ein Netz an Lebensräumen. Achim Kemper bekam ein großes positives Echo für unsere Vorschläge. Manfred Kaune, Leiter des Grünflächenamtes, erklärte im Gespräch (Foto) mit Achim Kemper, die Stadt sehe die NABU-Forderungen mit großem Wohlwollen.

Achim Kemper und Manfred Kaune
Achim Kemper und Manfred Kaune

Besonders die Idee, Schmetterlings-Gärten anzulegen, gefiel dem Publikum ebenso wie der Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die ja auch Schirmherrin unseres aktuellen Fotowettbewerbs „Zeit der Schmetterlinge“ ist. Das alles lässt also hoffen. Unabhängig davon wird der NABU den weiteren Prozess der Entscheidungsfindung aufmerksam begleiten.

Achim Kemper und Claus Walter (NABU-Experte für die Friedhöfe) haben vor und während der Bürgerbeteiligung verschiedene Friedhofs-Führungen veranstaltet. Die Resonanz war eigentlich immer gleich: viele Menschen wissen zwar um die reichhaltige Fauna dort, sind aber dann doch erstaunt, was da alles kreucht und fleucht. Gerade die bodenbrütenden Vogelarten schätzen die Friedhöfe, weil dort kaum Hunde durchs Unterholz flitzen und sie von ihren Nestern vertreiben. Das soll auch so bleiben, meinen wir.

Auf Initiative der Genossenschaft Kölner Friedhofsgärtner hat der NABU Ende Juni im Rahmen der Kölner Friedhofswoche auch Kindern den Friedhof als wichtigen Lebensraum für Wildbienen nähergebracht. Claus Walter, die stellvertr. Vorsitzende Claudia Trunk, weitere fleißige NABU-Aktive und Lutz Pakendorf (Geschäftsführer Genossenschaft Kölner Friedhofsgärtner) zeigten den Kindern u.a., wie man Wildbienen-Nisthilfen bauen kann.

 

Dass man Grabstätten auch anders gestalten kann, zeigt die Genossenschaft mit ihren „Bestattungsgärten“. Vor zehn Jahren haben die Gärtner angefangen, innovative Gräberfelder anzulegen. Der NABU hat dazu gerne Tipps und Anregungen gegeben. Dabei werden auch heimische Wildkräuter bzw. Wiesenblumen angesiedelt, die einen blütenreichen Anblick bieten und zugleich als Nahrungspflanzen für Insekten dienen (siehe Foto). Ein Bestattungs-Angebot, das immer mehr genutzt werde, wie die Genossenschaft berichtet. Wir vom NABU begrüßen diese Projekte. Ökologie und Bestattungskultur passen gut und vor allem würdevoll zueinander.

Text: th / Bilder: Kölner Friedhofsgärtner eG und th

Weitere Infos zu den Bestattungsgärten finden Sie hier: https://www.bestattungsgaerten.de/Naturwiese.html


Friedhöfe in Köln als Ruheoasen bewahren!

Bild: Gaby Schulemann-Maier
Bild: Gaby Schulemann-Maier

10.06.2019    Am 12. Juni startet der Online-Dialog (Öffentlichkeitsbefragung) der Stadt Köln zum Projekt "Kulturraum Kölner Friedhöfe 2025" über eine zukünftige erweiterte Nutzung der Kölner Friedhöfe.Der Online-Dialog steht unter dem Motto: „Friedhof für Alle!“ und ist auf der Website der Stadt Köln bereits ins Netz gestellt worden: 

https://www.mitwirkungsportal-koeln.de/

Durch ihr vielfältiges Mosaik aus alten Bäumen, Hecken, Sträuchern und Wiesen sind einige Kölner Friedhöfe Bereiche mit einer hohen Artenvielfalt. Außerdem profitieren störempfindliche Wildtiere im Moment noch von der primären Funktion der Friedhöfe als Bestattungsorte und den damit verbundenen Verhaltensregeln. Anders als in den Parks werden zum Beispiel auf den Friedhöfen in Bodennähe brütende Vögel nicht von freilaufenden Hunden gestört, brütende Eulen und Greifvögel werden nicht durch Jogger beunruhigt, und besonders nachts haben alle Wildtiere tatsächlich ihre Ruhe. 

Vor allem anderen sind Friedhöfe aber ein Schutzraum für trauernde Angehörige - und dadurch auch ein Erholungsort für alle Menschen mit einem Ruhebedürfnis!
Mehrere Friedhofsverwaltungen haben in den letzten Jahren in Zusammenarbeit mit dem NABU Stadtverband Köln auf sonnig gelegenen - und temporär nicht als Bestattungsfläche genutzten - Standorten Wildblumenwiesen entwickelt und/oder Futterpflanzen für Insekten (Schmetterlinge, Wildbienen) angepflanzt.
Wir würden uns deshalb sehr freuen, wenn möglichst viele Kölner Bürger ab dem 12. Juni auf dem Mitwirkungsportal der Stadt Köln am Online-Dialog teilnehmen und sich dafür aussprechen, an der bestehenden Hausordnung für die Friedhöfe festzuhalten und auf Freiflächen verstärkt den "Naturschutz / Insektenschutz" zu fördern!

Wer tiefer in das Thema einsteigen möchte, kann sich auf der Website der Stadt Köln umfassend informieren:

https://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/freizeit-natur-sport/friedhoefe/kulturraum-koelner-friedhoefe/index.html 

Die Stadt Köln erwartet bis 2040 einen weiteren Bevölkerungszuwachs von rund 20 %. Das sind mal eben 2 weitere Großstädte von jeweils 100.000 Einwohnern, die auf der vorhandenen Stadtfläche untergebracht werden wollen. Vor diesem Hintergrund schaut man in der Stadtverwaltung aufgrund der gesunkenen Nachfrage nach Sargbestattungen zunehmend auch auf die Flächen der Kölner Friedhöfe.

Bei "Kulturraum Kölner Friedhöfe 2025" handelt es sich um das erste Bürgerbeteiligungsprojekt nach dem neuen Kölner Partizipations-Konzept. Im Rahmen des Projekts wird diskutiert, ob und in welchem Umfang die Friedhöfe als Freizeitfläche für Sport oder Kultur etc. nutzbar sind. In mehreren Stadtteilen haben bereits themenbezogene Treffen stattgefunden, unter anderem mit Schülergruppen, Senioren, Kirchenvertretern, Künstlern und Naturschützern. Auch Anwohner von Friedhöfen wurden schon zur Diskussion eingeladen. 

Die aktive Phase des Online-Dialogs ist für den Zeitraum vom 12. Juni bis 10. Juli vorgesehen. 

Ab Herbst soll schließlich die Analyse der Bürgervorschläge und die Ausarbeitung des Endkonzepts erfolgen. Die letztliche Entscheidung liegt jedoch beim Ausschuss für Umwelt und Grün, der am Jahresende einen Beschluss fassen soll. 

Der bisherige Konzeptentwurf für den "Kulturraum Kölner Friedhöfe 2025" ist im Internet eingestellt:

www.tinyurl.com/friedhoefe2025

 Text: Claus Walter


NABU beteiligt sich am Gartenlabor der Stadt Köln

04.06.2019    Die Stadt Köln stellt im rechtsrheinischen Grüngürtel zwei ehemalige Ackerflächen als Gartenland für die Bewohner der angrenzenden Stadtteile zur Verfügung.

Nähere Informationen dazu von der Stadtverwaltung:

Das Grünflächenamt beauftragte einen Gartenbetrieb mit der ersten Bepflanzung der Flächen. Anschließend wurde die Fläche in ca. 60m2 große Parzellen aufgeteilt und zur weiteren Nutzung an interessierte Anwohner vergeben. Nach diesem ersten Entwicklungsschritt sollen aus den kleinen Nutzgartenparzellen etwas größere Stadtgärten entstehen, für die dann ein geringes Pachtentgelt von den Nutzern zu zahlen ist.

Dem NABU wird eine ca. 300m2 große Fläche an der Olpener Straße zur Verfügung gestellt, die nicht vom Gartenbetrieb bepflanzt wurde und die wir als naturnahe Gartenfläche gestalten wollen.

Die Fläche befindet sich am Südende der Merheimer Heide im Stadtteil Höhenberg.

Wir möchten eine Arbeitsgruppe etablieren, die die Gestaltung der Fläche plant und später die gärtnerische Betreuung übernimmt.

Wer an diesem Projekt interessiert ist, wird gebeten, sich per Mail bei der Geschäftsstelle zu melden. Wir wollen möglichst kurzfristig mit der Planung unseres Naturgartens beginnen. Im Juni soll ein erstes Planungstreffen stattfinden.

Kontakte: Horst Bertram, Andreas Witt


Blühende Aachener Wiese

04.06.2019 Nun schon im dritten Jahr blüht die Aachener Wiese in voller Pracht. Die Ansaatfläche, die in Kooperation mit der Stadt Köln im Jahre 2016 angelegt wurde,  entwickelt sich prächtig und zeigt neben dem weißen Blütenmeer der Margeriten auch verschiedene andere bunte Wiesenblumen, wie z.B. Wiesen-Salbei, Wiesen-Bocksbart, rote Lichtnelke, weiße Lichtnelke, nickendes Leinkraut, Acker-Witwenblume usw. Diese Wiese mäht das NABU-Pflegeteam zweimal jährlich mit dem Balkenmäher, wobei besonders blütenreiche und magere Teilflächen als Rückzugsraum für Insekten von der Mahd ausgenommen werden. Den Kräutern hat der Extremsommer 2018 nicht geschadet, ganz im Gegenteil: So hat der Natternkopf die Gunst der Extreme genutzt und unzählige Nachkommen produziert und wird sich in den nächsten Wochen in seiner blauen Pracht zeigen.

Text & Fotos: Volker Unterladstetter & Birgit Röttering


Insekt des Jahres auf der Obstwiese

Die ersten Besucher der neuen Insektenwand auf der NABU Obstwiese in Worringen-Langel waren am Wochenende bei kühlen Temperaturen, aber strahlendem Sonnenschein zu beobachten. Auch der extra angelegte Sandhügel wurde gut angenommen. Zu sehen waren hauptsächlich die Rostroten Mauerbienen (Osmia bicornis). Die Weibchen der Mauerbiene mit dem rötlich braungelben Rücken legen in die Öffnungen der Eichenklötze ihre Brutzellen ab. Eine Zelle wird mit einer Mischung aus Pollen und Nektar gefüllt, bevor ein Ei direkt auf den Futtervorrat abgelegt und die Zelle verschlossen wird. Hierdrin entwickeln sich die Larven bis August zu erwachsenen Bienen, bleiben aber in diesem Zustand noch bis zum nächsten Frühjahr in der Nisthöhle und nagen sich dann nach draußen. Der männliche Nachwuchs schlüpft zuerst – wenn die Weibchen kommen, warten die Männchen bereits zu Paarung und der Zyklus beginnt erneut. Die blühende Obstwiese bietet reichlich Nektar & Pollen für das Insekt des Jahres 2019.

Text u. Bild: Birgit Röttering


Neue Bäume für unsere Obstwiese

Im Rahmen des vom Umweltministerium finanzierte „Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW“ des NABU Landesverbandes wurde im Herbst die Obstwiese des Kölner NABU in Worringen-Langel als „vorbildlicher Streuobstbestand in NRW“ ausgezeichnet. Mit Fördergeldern der Deutschen Postcode Lotterie können jetzt in ganz NRW zusätzlich Obstbäume nachgepflanzt werden.

So auch in Köln: In der letzten Woche wurden in Zusammenarbeit mit der NABU Naturschutzstation Leverkusen-Köln auf der NABU-Obstwiese zwei Hochstämme gepflanzt. So auch in Köln: In der letzten Woche wurden auf der NABU-Obstwiese zwei Hochstämme gepflanzt. Und zwar einmal die Apfelsorte „Alte Luxemburger Renette“; die einst im Rheinland weit verbreitet war, vor allem im Oberbergischen, in der Eifel und im Westerwald. Die Früchte werden etwa Anfang bis Mitte Oktober geerntet und bleiben auf dem Lager bis etwa Februar haltbar. Und eine „Konstantinopler Apfelquitte“, die vermutlich aus dem Kaukasusgebiet stammt, aber seit Jahrhunderten in unseren Breiten in Kultur ist. Die reifen Anfang bis Mitte Oktober und sind bis in den Dezember hinein genießbar. Hoffen wir auf ein gutes Anwachsen der neuen Bäumchen.

Text und Bilder: Birgit Röttering


Nachruf Gerd Joeken

Am 21. Dezember haben wir die Nachricht vom Tod unseres langjährigen Mitgliedes Gerd Joeken erhalten.

Gerd hat sich Zeit seines Lebens als Landschaftswacht und NABU-Mitglied für den Schutz der Natur in den Parkanlagen und Friedhöfen in "seinem" Stadtbezirk 3 (Köln-Lindenthal) eingesetzt. Besonders am Herzen lagen ihm der Erhalt des alten Baumbestandes, die Vogelwelt und die Fledermäuse. Bereits Ende der 1970er Jahre begründete er mit anderen NABU-Aktiven den Arbeitskreis "Praktischer Vogelschutz". Ab 1985 hat Gerd zusammen mit Claus Walter die Nistkästen auf Melaten gepflegt; diese Zusammenarbeit führte dann Mitte der 1990er Jahre zur Gründung des "AK Park und Friedhof". Die zahlreichen Aktiven dieses Arbeitskreises haben mehrere hundert Nistkästen für Vögel und viele Fledermauskästen in den städtischen Parks und Friedhöfen angebracht, winterliche Vogelfütterungen durchgeführt, die Brutvogelarten und die Fledermausarten ermittelt und den Schutz auf deren Bedürfnisse abgestimmt. Gemeinsam mit weiteren Fledermausschützern des Kölner NABU haben Gerd und Claus für interessierte Kölner Naturfreunde auf dem Friedhof Melaten, im Lindenthaler Stadtwald, am Adenauer Weiher und im Klettenbergpark naturkundliche Führungen und Info-Stände angeboten.

Darüber hinaus hat sich Gerd besonders für die naturkundliche Bildung von Jugendlichen engagiert. In Finkens Garten führte er Informationsveranstaltungen durch, und der Förderverein der Freiluga hat seine Verdienste mit einer Ehrenmitgliedschaft gewürdigt.

Gerd war Schatzmeister und stellvertretender Vorsitzender im Förderverein Lindenthaler Tierpark e.V., für den NABU Köln hat er viele Jahre ehrenamtlich die Buchführung gemacht.

Dem Kölner NABU wird Gerd Joeken sehr fehlen. Er war für uns alle ein wichtiger Freund und Ratgeber.

Unser herzliches Beileid gilt seiner lieben Ehefrau Brigitte und seiner Tochter Dagmar mit Familie.


Naturtrainer*innen

15.10.2018:  Bereits zum dritten Mal in Folge bildet der NABU Landesverband Nordrhein-Westfalen Naturtrainerinnen und Naturtrainer aus. Ziel ist es, die Natur- und Umweltbildung in Kitas durch ehrenamtliches Engagement von Menschen in der nachberuflichen Phase zu fördern in manchen Fällen tatsächlich erstmals zu ermöglichen. In insgesamt zehn Ausbildungsworkshops lernen die angehenden Naturtrainerinnen und Naturtrainer wie naturbezogene Inhalte kindgerecht vermittelt werden können.

Ab Anfang November 2018 starten nun die neuen Schulungen: Über zwölf Monate werden die angehenden Naturtrainerinnen und Naturtrainer schrittweise an kindgerechte Arten der Wissensvermittlung in der Natur herangeführt. Bereits nach dem dritten Workshop suchen die Teilnehmenden sich ihre eigene Kita und entwickeln eigenständig Spiele und Projekte, die sie gemeinsam mit den Kindern durchführen. Zum Ende der Ausbildung erarbeiten die Naturtrainer ein eigenes Projekt und erhalten nach erfolgreicher Teilnahme an den Workshops eine Zertifizierung.

Die Teilnahme an den zehn Workshops ist kostenfrei. Interessierte aus dem weiteren Umfeld der Stadt Köln können sich ebenfalls bewerben. Vorkenntnisse im Natur- und Umweltschutz sind nicht erforderlich. Wer sich für diese Ausbildung bewerben möchte, richte seine Kurzbewerbung mit Lebenslauf und Anschreiben, weshalb er/sie ehrenamtliche/r Naturtrainerin/Naturtrainer werden will, bitte bis zum 26. Oktober 2018 an Frau Claudia Trunk mit dem Betreff „Naturtrainer in NRW“.

Mehr zum Projekt unter http://NABU-NRW.de/naturtrainer.

Für Bewerbungen:  Claudia Trunk, nc-kortzac@netcologne.de   

Für Rückfragen:  Michael Schoch, Projektleitung „Naturtrainer in NRW“, mobil: 0177 83 43 153


Aktion Mensch-Projekt

04.10.2018:  Mit dem von der Aktion Mensch geförderten Projekt: „Keine Angst vor wilden Bienen – Praktischer Insektenschutz mit Kölner Kindern am Beispiel einer Insektennistwand“ will der NABU das Thema Insektensterben und Insektenschutz den Kindern näher bringen. Nach mehreren Treffen, wo den Kindern die Lebensweise und der Körperbau von Insekten und speziell Wildbienen vermittelt wurde, konnte dann an einem sonnigen Tag der praktische Teil – der Befüllung der Nisthilfe auf einer Obstwiese – folgen. Diese Wand steht auf der NABU-Streuobstwiese in Langel / Worringen, die für Insekten reichhaltige Nahrung durch Pollen und Nektar bietet. Die Kinder der Förderschule Auguststraße reisten an einem sonnigen Tag aus Nippes an - nach einer kleinen Einführung in das Thema und einer Stärkung mit Honigbrot fingen die Kinderan mit bloßen Händen an Lehm, Sand & Wasser zu vermengen. Damit befüllten sie vorgefertigte Holzkästen, die in die Insektenwand eingelassen werden. Wir hoffen, dass sich hier in den nächsten Jahren Wildbienen und andere Insekten einen Brutplatz suchen.


Den Garten winterfest machen

Bild: NABU/Andreas Bobanac
Bild: NABU/Andreas Bobanac

Der Herbst ist nah und nicht nur wir bereiten uns auf den Winter vor. Auch die Tiere in unserem Garten suchen jetzt ein lauschiges Plätzchen. Wer den Garten naturnah gestaltet und bearbeitet, spart sich nicht nur jede Menge Arbeit, sondern tut auch noch etwas für Igel, Insekten und Co.Wir geben Tipps zur Gartenpflege vor dem Winter. Damit kann sich jeder auch im kommenden Frühjahr über einen lebendigen Garten freuen. 

 

Im Herbst fällt das Laub und im Garten fällt jede Menge Arbeit an. Lästiges Laubharken und Entsorgen von Strauchschnitt stimmt so manchen Gärtner und so manche Gärtnerin missmutig. Dabei kann man sich diese Arbeit beinahe sparen und so noch etwas Gutes für Kleintiere wie den Igel tun. Ein stattlicher Laubhaufen in einer Gartenecke, ein Haufen Reisig oder Holz sind perfekte Winterquartiere für den Winterschläfer. Auf den Laubsauger sollte man dabei allerdings unbedingt verzichten, denn er ist nicht nur laut, sondern gefährdet durch den starken Luftstrom auch unzählige Kleintiere in der Boden- und Krautschicht. Wer dem Igel zudem das Leben zusätzlich leicht machen möchte sorgt für reichlich Nahrung im Herbst. Fallobst, Kompost und etwas Wildnis in den ungenutzten Ecken des Gartens bieten dem Insektenfresser einen reich gedeckten Tisch, um sich ein dickes Polster anzufressen. Wer mag, darf auch gern ein Igelhaus für die Tiere zimmern.


Zertifizierung von Naturtrainer*innen

Foto: Annette Kalde
Foto: Annette Kalde

02.09.2018: Am 21. Juni 2018 fand zum zweiten Mal eine Zertifizierung von Naturtrainer*innen in Düsseldorf statt: Gemeinsam überreichten die nordrhein-westfälische Umweltministerin Ursula Heinen-Esser und der NABU-Landesvorsitzende Josef Tumbrinck 50 Naturtrainer*innen ihre Abschlussurkunden.

Die Naturtrainer*innen waren in den Regionen Köln, Essen, Münsterland, Herford und Paderborn/Lippe in zwölf Workshops ausgebildet worden.  Finanziert wurde die Ausbildung durch das nordrhein-westfälische Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz. Projektleiter war Michael Schoch, Projektassistenz Annette Kalde. Am Seminarort Köln plante und leitete Claudia Trunk die Workshops und bildete acht Naturtrainer*innen aus.

Während der 16monatigen Ausbildungszeit konnten sich die angehenden Naturtrainer*innen neues Wissen über Tiere und Pflanzen aneignen, ihre Artenkenntnisse vertiefen und ökologische Zusammenhänge kennenlernen. Gleichzeitig bewarben sie sich bei Kindergarteneinrichtungen ihrer Wahl und wurden schon bald dort tätig. Vor Ort brachten sie das Gelernte gefiltert und aufbereitet den Kleinsten nahe, wobei sie auf Methoden, die sie in der Ausbildung kennengelernt hatten, zugreifen konnten.

Wie die Umweltministerin bei der feierlichen Verleihung der Zertifikate hervorhob, helfen Naturtrainer*innen auf diese Weise dabei mit, dass bereits die Jüngsten eine positive Beziehung zur Natur entwickeln können. Doch auch ein weiterer Aspekt – die generationsübergreifende Vermittlung von Informationen zur Natur – verdient es, hervorgehoben zu werden: Schließlich wachsen heute viele Kinder nicht mehr in der Nähe ihrer Großeltern auf und können daher nicht mit diesen zusammen die Umwelt spielerisch erkunden.

Aufgrund seiner guten Erfolge wird das Projekt ein weiteres Jahr lang durch das Ministerium gefördert. Die neue Ausbildungsrunde wird in diesem Herbst beginnen. Interessierte werden gebeten, sich in der Kölner NABU-Geschäftsstelle zu melden.

Wir gratulieren den frisch zertifizierten Naturtrainer*innen und wünschen ihnen für die Zukunft viel Erfolg bei der Umsetzung des Projektes und nie nachlassende Freude bei der Arbeit mit den Kindern!

Text: Claudia Trunk


Ebertplatz anders erleben

Der NABU Stadtverband Köln hat am dritten Tag der Aktion „Ebertplatz anders erleben“ teilgenommen. Die von der Alten Feuerwache und den Stadtteilen Agnesviertel und Eigelstein initiierte Aktion zielte darauf ab, Vorschläge zu sammeln, wie der Ebertplatz attraktiver für die Anwohner gestaltet werden kann.

 

Am Dienstag, den 19. Juni ging es um die Natur am Ebertplatz. Am NABU-Stand, den Lilia Jantzen, Hannes Dittberner und Claudia Trunk betreuten, konnte man sich über das Kölner Wiesenprojekt informieren. Hierzu waren in den Tagen zuvor auf der Wiese am Aachener Weiher Blüten gepflückt und in Blumenpressen getrocknet worden. Am Aktionstag wurden dann aus den getrockneten Blüten und Salzteig Mobile hergestellt, die bei Erwachsenen und Kindern gleichermaßen Anklang fanden. Des weiteren wurde ein Vogelstimmenquiz angeboten. Auch das leibliche Wohl kam nicht zu kurz: Bei leckerem Schokoladenkuchen informierte der NABU Köln über weitere aktuelle Projekte.

 Text: Lilia Jantzen und Claudia Trunk


Schwalbenfreundliche Häuser ausgezeichnet

Vier Familien und eine KiTa haben sich für die Auszeichnung als „Schwalbenfreundliches Haus“ beworben. Alle Bewerber haben es den Schwalben ermöglicht, an ihren Häusern Nester zu bauen und regelmäßig zwei erfolgreiche Bruten pro Jahr durchzuführen.

Horst Bertram und unsere Praktikantin Lilia Janßen haben somit am 12. Juni viermal die vom NABU Bundesverband erstellten Urkunden und Plaketten überreichen können, die fünfte Auszeichnung erfolgt Anfang Juli. 

Fam. Störig wohnt im Stadtteil Weiß in der Nähe des Rheins. Bei ihnen brüten regelmäßig zwei Mehlschwalbenpaare in eng benachbarten Nestern. Ihr Hausdach hat einen ausreichenden Dachüberstand, und am nahegelegenen Rhein finden die Mehlschwalben ein gutes Nahrungsangebot.

Die Familie Kleinschmidt hat als einziger Landwirt in Köln noch einen Bauernhof in zentralen Lage im Stadtteil Poll. Die Fam. Kleinschmidt wurde ausgezeichnet, da sie in ihren Tierställen den Rauchschwalben Nistmöglichkeiten bietet. Rauchschwalben nisten nahezu nur in Tierställen, daher sind in Köln nur wenige Brutpaare vorhanden.

Eine große Mehlschwalbenkolonie befindet sich in einem Neubaugebiet in Lövenich. Wir wurden von Frau Schotten auf die Mehlschwalbenpopulation, aber auch auf die mit Mehlschwalbennestern an Häusern verbundenen Probleme aufmerksam gemacht. Die Bauweise der vor neun Jahren gebauten Häuser bietet Mehlschwalben ideale Nistmöglichkeiten. Da beim Nestbau und der Aufzucht des Schwalbennachwuchses eine leichte Verschmutzung der Hausfassade zu erwarten ist, haben viele Hausbewohner die möglichen Niststellen der Mehlschwalben mit Gittern versperrt. Andere Hausbewohner haben erfreulicherweise den Mehlschwalben den Nestbau ermöglicht und zB. durch Anbringen von Kotbrettchen die Verschmutzung der Hausfassade verringert.

Die Fam. Ritz wurde mit der Urkunde und der Plakette ausgezeichnet, da sie den Mehlschwalben das Nisten an ihrem Haus gestattet und sich auch in der Nachbarschaft für die Mehlschwalben einsetzt.

In der Siedlung wurde auch eine Kindertagesstätte errichtet. Dort wird der Natur und Umwelt in der Kindererziehung große Beachtung geschenkt, die Kinder werden über „ihre“ Mehlschwalben gut informiert. Über die Kinder und ihre Eltern ist die KiTa ein wichtiger Multiplikator in der Natur-und Umweltbildung. Die Erzieherinnen und die Leitung der KiTa haben sich sehr über die Anerkennung ihrer Arbeit gefreut, die mit der Überreichung der Urkunde und der Plakette gewürdigt wurde.

Bilder und Text: Horst Bertram

Info zur Ansiedlung von Schwalben finden sie hier


Blaumeisen gegen Miniermotten

Angeregt durch eine Nachbarschafts-Initiative um den Johannes-Giesberts-Park und in Absprache mit der Stadt Köln ist der NABU Köln aktiv geworden und hat 11 Nistkästen angebracht. Die Idee dahinter ist die Hilfe für die Kastanienbäume, die schwer unter der Miniermotte leiden. Blaumeisen sollen diese Motten besonders gerne fressen. Deshalb ist die überwiegende Zahl der Nistkästen für Blaumeisen gedacht. Die Initiative wird auch die Kosten und die Reinigung für die Nistkästen übernehmen, war aber dankbar für die aktive Unterstützung durch den NABU Köln.

Text: Christina Wohlfahrt


Pflegearbeiten in der Kiesgrube Wahn

Die Kiesgrube in Wahn ist ein kleines Naturschutzgebiet mit einer Grubensole, deren abwechselnd feuchten und trockenen Sandböden durch eine regelmäßige Pflege frei von Büschen und aufwachsenden Birken und Pappeln gehalten wird. Die Pflegearbeiten führen das Grünflächenamt und der NABU Köln gemeinsam durch. Zum Schutz der dort wachsenden Pflanzen, der Amphibien in den Kleingewässern sowie der in den Randbereichen brütenden Vögel besteht ein Betretungsverbot, die Kiesgrube ist komplett eingezäunt.

Eine Besonderheit dieses Naturschutzgebietes ist eine optimal von der Sonne beschienene Steilwand, die aus lockeren Sand- und Kieselschichten gebildet wird.

Dieser Bereich bietet vielen Insekten sowie auch Vögeln, die ihre Brutröhren in sandige Steilwände bauen, einen in Köln seltenen Lebensraum.

Auch dieser Bereich der Kiesgrube muss regelmäßig freigestellt werden. Am Aschermittwoch haben sechs NABU-Mitglieder die aufgewachsenen Brombeeren und Robinien ausgezogen oder zurückgeschnitten; eine Arbeit, bei der uns die Dornen einige Kratzer zugefügt haben.

Vor einige Jahren haben Uferschwalben in der Steilwand gebrütet. Wir hoffen, die weit sichtbare, vegetationsfreie Steilwand wird bald wieder von den Uferschwalben entdeckt werden.

Text und Bilder: Horst Bertram