Der alte Friedhof ist eine Schatzkiste für Flora und Fauna!
Durch das persönliche Engagement des hier tätigen Gärtners Erich Reichart, entwickelte sich - durch sein ökologisches Pflegekonzept - eine große Vielfalt von Pflanzen und Tieren.
Die 24 Nistkästen auf dem Jüdischen Friedhof, darunter auch 1 Waldkauz- und 2 Gartenbaumläufer-Kästen, werden von dem NABU AK „Friedhöfe“ betreut und regelmäßig alle 2 Jahre gesäubert. Am Sonntag, den 18.02.2018, war es wieder so weit. Bei sonnigem Winterwetter hatten sich 9 Personen unter der Leitung des AKs von Claus Walter zum Arbeitseinsatz dort versammelt.
Die Kästen werden hauptsächlich von Kleiber, Blau- und Kohlmeisen genutzt. Aber zu unserer großen Freude konnten wir auch diesmal wieder in 2 Kästen 3 Gartenschläfer entdecken. Natürlich haben wir die Tierchen wieder zurück in die Kästen gelegt und zugedeckt. Keines der 3 Tierchen ist aufgewacht.
Um die Artenvielfalt auf dem Friedhof zu verbessern, haben Mitarbeiter des NABU und der Stadt Köln (Amt für Landschaftspflege und Grünflächen) anlässlich des 100jährigen Bestehens des Westfriedhofs am 01. Oktober 2017 in den letzten Wochen gemeinsam mehr als 100 neue Nisthilfen für verschiedene Vogelarten und Fledermäuse auf dem Westfriedhof angebracht. Bei den Nistkästen für Vögel stand insbesondere der Trauerschnäpper im Fokus, da gerade diese Art in Zeiten des Klimawandels unsere Unterstützung benötigt. Trauerschnäpper brüten auf dem linksrheinischen Kölner Stadtgebiet nur selten und unregelmäßig, wurden in den vergangenen Jahren zur Zugzeit im Frühjahr aber immer wieder einmal auf dem Westfriedhof gesehen. Bevorzugter Lebensraum des Trauerschnäppers sind alte lichte und unterholzarme Laub- und Mischwälder oder Auwälder. Daher finden sie auf Friedhöfen mit ihrem Mosaik aus alten Bäumen, Grabfluren und Wiesen eigentlich einen geeigneten Lebensraum. Leider fehlen nutzbare Bruthöhlen. Mit den Nistkästen wollen wir daher ein entsprechendes Angebot schaffen. Von den Kästen profitieren natürlich auch viele andere heimische Vogelarten. Um Friedhöfe darüber hinaus zu einem Refugium auch für heimische Insekten werden zu lassen, haben die Mitarbeiter des Westfriedhofs mit fachlicher Begleitung des NABU außerdem im Rahmen der städtischen Kampagne „Wildbienenschutz aktiv – ganz Köln macht mit“ mehrere Wildbienen-Lebensräume angelegt. Dazu wurden nicht nur Nisthilfen aufgestellt, sondern auch ein umfangreiches Angebot an heimischen Stauden und Wiesenpflanzen geschaffen. Mit dem Projekt "Wildbienenschutz aktiv – ganz Köln macht mit" macht das Umwelt- und Verbraucherschutzamt auf die Not der Wildbienen aufmerksam und informiert über ihre faszinierende Lebensweise. Mit anschaulichen und zur Nachahmung empfohlenen Aktionen zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Wildbienen möchte das Projekt zeigen, was jeder einzelne zum Schutz der sympathischen Summer beitragen kann. Und keine Angst: Wildbienen sind für Menschen ungefährlich, man kann sich ihnen gefahrlos nähern.
Weitere Informationen zur Natur in Köln, dem Naturschutz auf dem Westfriedhof und dem Wildbienen-Projekt erhalten Sie auch hier:
www.Stadt-Koeln.de/wildbienen
E-Mail: wildbienen@stadt-koeln.de
Anlässlich der Festveranstaltung zum 100-jährigen Bestehen des Westfriedhofs informierte der NABU Köln an einem gemeinsamen Infostand mit dem Umweltamt über den Wildbienen-, Fledermaus- und Vogelschutz auf den Kölner Friedhöfen!
100 Jahre Westfriedhof
Der NABU Arbeitskreis "Friedhöfe" zeigt im Café Augentrost die Ausstellung "Momentaufnahmen des Lebens" zum 100jährigen Bestehen mit Fotos des Friedhofs von Sabrina Hombach und Marc Pfeifer.
Der AK - geleitet von Claus Walter - setzt sich seit vielen Jahren bei den zuständigen Stellen für eine möglichst naturnahe Pflege und Gestaltung der Kölner Friedhöfe ein. Ein wichtiges Anliegen ist die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für den ökologischen Wert der Friedhöfe.
Nachfolgend einige Bilder von der Ausstellung:
Die Ausstellung läuft vom 23. September bis 26. November im
Café Augentrost:
Haupteingang Westfriedhof, Venloer Str. 1130, 50829 Köln. Sa 10-18h und So 12-18h.
Der inzwischen dritte Bestattungsgarten auf dem Friedhof Melaten mit rund 2.000 qm großer Fläche in Flur 94, in der Nähe des Melatengürtels (Friedhofsplan), wurde am 15.09.2016 feierlich eröffnet.
Neben den bereits bekannten Themenfeldern wie z.B. den „Spuren des Lebens“ oder dem „Auengarten“ wurden erstmals die neu entwickelten Bereiche „Baumallee“, „Bauerngarten“ und „Naturwiese“ umgesetzt.
Die „Baumallee“ entlang der Hauptachse des Gräberfeldes ist eine elegante, stilvolle Anlage, die durch eine Doppelreihe säulenförmiger Amberbäume und hochwertige Bodendecker charakterisiert wird.
Das Angebot „Bauerngarten“ wendet sich vor allem an diejenigen, die das „gute Landleben“ zu schätzen wissen und eine Vorliebe für eher rustikale Gestaltung und üppiges Pflanzenwachstum haben.
Mit der „Naturwiese“ werden Trauer- und Erinnerungsorte geschaffen, die noch stärker ökologische Aspekte berücksichtigen.
Die Mitglieder der Genossenschaft Kölner Friedhofsgärtner eG entwickeln auf dieser Fläche mit fachlicher Begleitung durch Experten des NABU Köln in den kommenden Jahren eine artenreiche und bunte Wildblumenwiese. Die Saatmischung besteht aus standorttypischen Wildblumen des westdeutschen Tieflandes. Innerhalb der Naturwiese können Urnenbeisetzungen dann in unmittelbarer Umgebung von Obstbäumen stattfinden.
Über die gelungene Kooperation mit dem NABU bei der Vorbereitung des neuen Angebotes "Naturwiese" freuen sich Dirk Klein, geschäftsführender Vorstand, und Lutz Pakendorf, Bereichsleiter, bei der Genossenschaft Kölner Friedhofsgärtner eG. Dieser Bestattungsbereich für Urnenbeisetzungen kann damit auch einen kleinen Beitrag im Rahmen des Gesamtkonzeptes "Kölner Wiesen" leisten.
Text und Bilder: Genossenschaft Kölner Friedhofsgärtner eG
Auch in diesem Jahr erhielt der zuständige Gärtnermeister, Herr Zajber, bei der Pflege zweier Wiesenflächen tatkräftige Unterstützung durch den AK Park und Friedhof. Am 10.09.2016 befreiten zahlreiche helfende Hände die Wiesen vom Mähgut.
Zur Vermeidung einer weiteren Überdüngung des Bodens musste das abgemähte Pflanzenmaterial (Mähgut) einige Tage nach der Mahd von der Wiese entfernt werden.
Herr Zajber berücksichtigt bei der Pflege mehrerer Wiesen ökologische Aspekte und lässt nur 2 x jährlich mähen.
Wird eine Wiese öfters im Jahr gemäht, erreichen viele Blühpflanzen und Wildkräuter nicht mehr die Samenreife.
Text und Bilder: Claus Walter
Sonnige Stellen an Wegen und Wiesen eignen sich bestens zum Aufhängen von
Fledermauskästen. Da Fledermäuse eine Neigung zu Quartierwechseln besitzen, sollten die Kästen immer in Gruppen von 3 bis 5 in geringen Abständen zueinander aufgehängt werden. Die ideale
Aufhängehöhe ist zwischen 3 bis 6 m. Achten sollte man auch auf eine freie An- und Abflugmöglichkeit. Als Hilfsmaßnahme für unsere Fledermäuse haben Mitglieder des AK Park und Friedhof am
09.07.2016 nun erstmals auch auf dem Westfriedhof zwei Gruppen von 3 beziehungsweise 4 Fledermauskästen angebracht.
Text und Bilder :Claus Walter
Das Kooperationsprojekt des "AK Park und Friedhof" mit dem Fachverband der Kölner Friedhofsgärtner schreitet weiter voran.
Bereits seit August besitzt auch der altehrwürdige Friedhof Melaten "sein" Insektenhotel: Es wurde von den Friedhofsgärtnern in dem Bestattungsgarten (Bestattungsgärten) in Flur 24 aufgestellt. Durch das auffällige Insektenhotel mit dem rot angestrichenen Satteldach ist dieser Bestattungsgarten nun auch für die Besucher schneller auffindbar. Im November haben Mitglieder des NABU-AK dann noch die Nisthilfen in dem anderen Bestattungsgarten auf Melaten (Flur S) zum Teil ersetzt und mit neuen Hinweisschildern versehen. Außerdem wurden in beiden Bestattungsgärten Prospektboxen mit NABU-Infomaterial zum naturnahen Gärtnern angebracht, die zukünftig regelmäßig befüllt werden.
Am 21. August 2015 haben rund 150 Bürger aus Lohmar und Umgebung die feierliche Eröffnung des ersten Bestattungsgartens im Rhein-Sieg-Kreis auf dem städtischen Friedhof Lohmar-Ort durch Bürgermeister Horst Krybus und Dirk Klein seitens der Genossenschaft Kölner Friedhofsgärtner eG mitverfolgt. Da in diesem Bestattungsgarten ebenfalls ein Insektenhotel installiert wurde, haben nun 8 der 10 von NABU-Köln und den Friedhofsgärtnern gemeinsam angeschafften Insektenhotels ihren endgültigen Platz gefunden.
Die Bildergalerien oben und unten zeigen u.a. die in den Bestattungsgärten angepflanzten Nährpflanzen für Hummeln, Wildbienen und Schmetterlinge sowie die auffälligen roten Insektenhotels der WFB Werkstätten des Kreises Mettmann (http://www.naturfairbunden.de/).
Text: Claus Walter / Bilder: Sabrina Hombach und Claus Walter
Informationen über Pflanzen, die von Wildbienen gerne besucht werden:
Im Rahmen des Kooperationsprojektes des "AK Park und Friedhof" mit dem Fachverband der Kölner Friedhofsgärtner wurden nun auch die Bestattungsgärten (Bestattungsgärten) auf dem Südfriedhof in Köln-Zollstock und auf dem Mülheimer Friedhof in Köln-Höhenberg mit Insektenhotels ausgestattet. Die Bildergalerie zeigt u.a. die Nährpflanzen für Hummeln, Wildbienen und Schmetterlinge sowie die auffälligen roten Insektenhotels der WFB Werkstätten des Kreises Mettmann (http://www.naturfairbunden.de/).
Text u. Bilder: Claus Walter
Das Kooperationsprojekt des "AK Park und Friedhof" mit dem Fachverband der Kölner Friedhofsgärtner schreitet voran.
Zwischenzeitlich wurden auch die naturnahen Bestattungsgärten auf dem Westfriedhof und auf dem Friedhof Longerich mit Wildbienen-Hotels ausgestattet. Die Bildergalerie zeigt u.a. die Nährpflanzen für Bienen und die Wildbienen-Hotels sowie die besonders wertvollen Feuchtbereiche. Selbst kleinste Feuchtbereiche nutzen die Vögel (im Bild: 2 Stieglitze) bei den hochsommerlichen Temperaturen zum Trinken.
Zwischen dem Fachverband der Kölner Friedhofsgärtner und dem "AK Park und Friedhof" des NABU Köln besteht seit langer Zeit eine gute fortlaufende Kooperation, z.B. Beratung der Friedhofsgärtner bei der Pflanzung von Vogelschutz-Hecken, Anbringung von Vogel-Nisthilfen und Fledermauskästen, Aufstellen von Wildbienen-Hotels und Vorschläge zur Bepflanzung.
Aktuell wurden Nahrungspflanzen für Wildbienen angepflanzt und zur Bereicherung der Bestattungsgärten von Fachverband und NABU Köln gemeinsam 10 Wildbienen-Hotels angeschafft.
Die ersten beiden dieser neuen Wildbienen-Hotels wurden von den Friedhofsgärtnern auf dem Friedhof in Chorweiler am Thujaweg bereits aufgestellt. Hier einige Bilder von den dortigen naturnahen Bestattungsgärten inklusive der Hotels:
Text u. Bilder: Claus Walter
Leider sind blütenreiche Wiesen in Deutschland immer seltener geworden, häufiges Mähen ist eine von mehreren Ursachen. Wird eine Wiese öfters im Jahr gemäht, erreichen viele Blühpflanzen und Wildkräuter nicht mehr die Samenreife. Der Gärtnermeister des Kölner Nordfriedhofs, Mirko Zajber, berücksichtigt diese ökologischen Aspekte und lässt auf mehreren Wiesen nur 2 x jährlich mähen.
Um einer weiteren Überdüngung des Bodens entgegen zu wirken, sollte das Mähgut einige Tage nach der Mahd von der Wiese entfernt werden. Hierbei erhielt Herr Zajber am 05.09.2015 tatkräftige Unterstützung durch den AK Park und Friedhof des NABU Köln.
Bilder: Claus.Walter u. Gerd Joeken
Auf Initiative des AK Park und Friedhof wurden in den letzten Wochen auf dem Nordfriedhof sechs Insekten- oder Wildbienenhotels aufgestellt.
Die Hotels wurden in einer Werkstatt für Menschen mit einer Behinderung angefertigt (http://www.naturfairbunden.de/) und vom städtischen Gärtnermeister des Friedhofs, Herrn Zajber, an geeigneten Standorten fest im Boden verankert.
Wir bedanken uns daher ganz herzlich bei Herrn Zajber und seinen Mitarbeitern für die tatkräftige Unterstützung !
Text und Bilder: Claus Walter
Die dekorativen Nistkästen, die wir im Rahmen der Ausstellung "Die Vögel der Kölner Friedhöfe stellen sich vor" (siehe unten) ergänzend zu den Meisenbildern gezeigt haben, verschönern nun
den Friedhof Melaten. Am 09.06.2015 haben wir u.a. auch einen Nistkasten an der alten Eiche auf dem Kinderfriedhof angebracht.
Hier ein paar Bilder von den Kästen:
Bilder: Claus Walter
Die Eröffnung der Ausstellung vom NABU Arbeitskreis „Park & Friedhof“ im „Café Augentrost“ am Westfriedhof am 7. März 2015 war ein voller Erfolg. Ca. 70 Besucher waren zur Vernissage gekommen. Der Arbeitskreis "Park und Friedhof" stellt mit 45 ausgewählten Bildern der Naturfotografin Anne-Marie Kölbach die Vogelwelt der Kölner Friedhöfe vor. Informationen vom NABU und Steckbriefe zu verschiedenen Vögeln sind ebenfalls ausgestellt.
Die Ausstellung findet vom 07. März bis Ende Mai im Café Augentrost am Westfriedhof, Venloer Str.1130 (Haupteingang Westfriedhof) in 50829 Köln statt. Die
Öffnungszeiten sind Samstag von 10:00 bis 18:00 und Sonntag von 12:00 bis 18:00 Uhr.
Im Herbst 2014 hat der Arbeitskreis auf dem Friedhof Melaten die Nistkästen kontrolliert und gepflegt. Aktuell hängen auf dem Friedhof Melaten insgesamt 108 Kästen für verschiedene Vogelarten und Fledermäuse sowie eine Insektennistwand. Die Vogelkästen werden überwiegend von Blaumeise, Kohlmeise und Kleiber als Nist- und Schlafplatz genutzt. Vereinzelt brüten aber auch andere Kleinmeisen (Hauben-, Sumpf- und Tannenmeise) sowie Gartenbaumläufer und Grauschnäpper in den vom NABU aufgehängten Kästen.
Wie wertvoll im Hochsommer selbst kleinste Feuchtbereiche für die Vogelwelt sind, zeigen die unten stehenden Bilder von jungen Mäusebussarden an einem Brunnen auf dem Westfriedhof. Die Vögel benötigen die Brunnen zum Trinken und zur Gefiederpflege, insbesondere wenn größere Pfützen aufgrund asphaltierter oder sanierter Wege erst gar nicht entstehen oder bereits wieder ausgetrocknet sind.Der NABU freut sich daher über jeden kleinen Feuchtbereich, der auf den großen Kölner Friedhöfen erhalten bleibt oder sogar neu angelegt wird, wie beispielhaft in den Bestattungsgärten der Kölner Friedhofsgärtner auf dem Friedhof Melaten und auf dem Westfriedhof.
Der Gärtnermeister des Nordfriedhofs, Mirko Zajber, und Claus Walter vom AK Park und Friedhof machten bei einer von der Stadt Köln veranstalteten Führung die ökologische Vielfalt auf einem innerstädtischen Friedhof zum Thema.Zajber und Walter zeigten den annähernd 40 Teilnehmern verschiedene Schritte, die diese Mannigfaltigkeit im Einklang mit dem Betrieb eines Großfriedhofes festigen und fördern sollen. Dazu zählt beispielsweise die Umstellung artenarmer Rasenflächen zu wildblumenreichen Wiesen. Diese schaffen eine bessere Lebensgrundlage für zahlreiche Insekten wie die Honigbiene. Höhepunkte der Führung waren aber sicher auch die Beobachtungen zahlreicher Sing- und Greifvögel.
Nicht nur bei unseren Arbeitseinsätzen sind wir gemeinsam auf den Friedhöfen und in der Kölner Natur unterwegs. Dabei machen wir immer wieder tolle Entdeckungen von tierischen Mitbewohnern. Vielleicht schauen Sie bei Ihrem nächsten Spaziergang in den Kölner Grünanlagen auch einmal genauer hin!
Gemeinsam mit Herrn Zajber, dem zuständigen Gärtnermeister, unternahmen Mitglieder des Arbeitskreises am 22. März 2014 einen Spaziergang über den Nordfriedhof. Herr Zajber stellte seine Arbeitsweise vor, die sehr im Einklang mit den Zielen des Arbeitskreises steht. Sein Ansatz, einzelne Flächen (z.B. Hecken und Wiesen) des Friedhofs naturnah zu gestalten, zeigt, dass Friedhöfe einen wichtigen Lebensraum für Flora und Fauna darstellen können.
Bei der Forschungsaktion "Grünspechtnistkasten" handelt es sich um ein Projekt, das dem "Vogel des Jahres 2014" zugute kommen soll. Nistkästen als Hilfe für Spechte erscheinen auf den ersten Blick überflüssig, da Spechte ja ihre eigenen Bruthöhlen zimmern. Grünspechte brüten jedoch nur selten in neu angelegten Höhlen. In der Mehrzahl der Fälle nutzen sie bereits vorhandene Höhlen. Außerdem gibt es Lebensräume, die der Grünspecht aufgrund des Mangels an geeigneten Bäumen zur Höhlenanlage nicht besiedeln kann. Industriebrachen mit jungem Baumaufwuchs sind daher trotz reichen Nahrungsangebots kein geeignetes Brutgebiet solange es nicht in der Umgebung alte Bäume mit dem erforderlichen Stammumfang gibt. Die Lebensweise dieser Art macht es wahrscheinlich, dass geeignete Kästen angenommen werden könnten. Außerdem wäre es möglich, Grünspechtbestände in nahrungsreichen Gebieten mit einem Mangel an geeigneten Höhlenbäumen zu fördern. Seit einigen Jahren experimentiert die Firma Vivara (www.vivara.de), Kooperationspartner von NABU und LBV, mit Grünspechtnistkästen. Insbesondere Modelle “zum Fertigbauen” durch den Specht scheinen Erfolg versprechend. Im Jahr des Grünspechts möchte der NABU-Bundesverband verschiedene mögliche Modelle testen lassen und herausfinden, inwieweit diese Nisthilfen in Zukunft beim Schutz des Grünspechtes Anwendungen finden könnten. Unser AK hat daher am 01.02.2014 die auf den Bildern gezeigten Modelle in einem geeigneten Grünspecht-Lebensraum auf dem Westfriedhof angebracht und wird in den nächsten Monaten den Erfolg der Maßnahme kontrollieren. Hier die aufgehängten Kästen und die von uns ausgesuchten Nahrungshabitate:
Ein weiteres Ziel, die naturnahe Friedhofsgestaltung, möchte der AK zukünftig mit der Gestaltung eines „Musterfriedhofs“ nachvollziehbar machen. So soll ein Kölner Friedhof nach ökologischen und naturverträglichen Maßgaben gestaltet und gepflegt werden. Hierzu, und zur Verwirklichung der anderen Ziele des AK wird ein intensiver Kontakt mit den zuständigen Behörden (Friedhofsverwaltungen, Grünflächenamt, u. a.) angestrebt.
Auf Melaten konnte bereits ein erster Schritt verwirklicht werden. So haben die Kölner Friedhofsgärtner bei Anlage der Bestattungsgärten auch den Naturschutz berücksichtigt. Rund um den "Auengarten" wurde eine Vogelschutzhecke angepflanzt und im Oktober 2009 wurden im Rahmen einer Erneuerungsmaßnahme zwei Nisthilfen sowie eine Insekten-Nistwand aufgehängt, die nützlichen Hautflüglern wie beispielsweise Wildbienen Unterschlupf ermöglicht. Im Bereich „Ruhehain“ wurde zudem ein Fledermauskasten angebracht, der speziell für Klein-Fledermäuse, wie die auf Melaten heimische Zwergfledermaus konstruiert ist.